"Reporter ohne Grenzen" Rund 60 Journalisten wurden 2011 getötet

In diesem Jahr sind nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen weltweit mindestens 66 Journalisten getötet worden. Das sind neun Journalisten mehr als 2010.

Die Aufstände in der arabischen Welt haben auch unter Journalisten zahlreiche Todesopfer gefordert. Weltweit seien 66 Reporter 2011 bei ihrer Arbeit ums Leben gekommen, allein 20 im Nahen Osten. Das seien in der Region doppelt so viele getötete Medienleute wie im vergangenen Jahr, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen am Mittwoch in Berlin mit. Auch die Zahl der Verhaftungen habe sich international mit 1044 festgenommenen Reportern nahezu verdoppelt.

In der Liste der zehn gefährlichsten Einsatzorte für Journalisten steht Manama, Hauptstadt des arabischen Königsreichs Bahrain, an oberster Stelle, gefolgt von Abidjan in der Elfenbeinküste und dem Tahrir-Platz in Kairo. Danach folgen die libysche Stadt Misrata, der mexikanische Bundesstaat Veracruz, der Distrikt Khuzdar in Pakistan, die Metropole Manila sowie die Inseln Luzon und Mindanao auf den Philippinen, die somalische Hauptstadt Mogadischu, die Städte Deraa, Homs und Damaskus in Syrien sowie der Taghier-Platz in Jemens Hauptstadt Sanaa.

In politisch instabilen Regionen müssten Journalisten ihre Arbeit unter zunehmender Gefahr ausüben. Bei der Berichterstattung über Straßenproteste etwa in Griechenland, Weißrussland, Uganda, Chile und den USA seien Journalisten tätlich angegriffen, verhaftet und verhört worden. Auch Netzaktivisten werden immer stärker Opfer von Verfolgung. So sind nach Angaben von Reporter ohne Grenzen allein in dem vom Drogenkrieg gezeichneten Mexiko fünf Blogger in diesem Jahr getötet worden.

DPA
kave/DPA/AFP