Achmadinedschad "USA zeigen mit Finger auf andere"

Liefert der Iran den irakischen Rebellen heimlich Waffen? US-Militärs präsentierten in Bagdad Mörsergranaten mit iranischen Seriennummern und erhoben schwere Vorwürfe. Der iranische Präsident Achmadinedschad wies die Anschuldigungen brüsk zurück.

"Ich glaube, die Amerikaner sind unglücklicherweise dabei zu verlieren, das ist für die Amerikaner natürlich eine Schande und deshalb zeigen sie nun mit dem Finger auf andere", sagte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad dem US-Sender ABC. Der Iran halte sich völlig aus den irakischen Konflikten heraus.

Hochrangige US-Militärs hatten am Sonntag in Bagdad Mörsergranaten und Panzerfäuste präsentiert, die angeblich iranische Seriennummern tragen. Durch solche Waffen seien bereits mehr als 620 US-Soldaten verletzt worden, viele auch getötet. Der Waffenschmuggel werde von "höchster Ebene" organisiert, hieß es. Vor allem die iranischen Revolutionsgarden, die dem obersten iranischen Führer Ajatollah Ali Chamenei unterstellt seien, würden die schiitischen Aufständischen im Irak ausrüsten.

US-Militärs bleiben anonym

Die drei Militärs, die die Pressekonferenzen abhielten, bestanden auf vollständige Anonymität. Sie enthüllten gegenüber den Journalisten auch nicht ihre genauen Aufgabenbereiche. Vor dem Briefing hätten die Journalisten ihre Handys abgeben müssen. Auch hätten keine Film- oder Tonbandaufnahmen gemacht werden dürfen, berichten amerikanische Medien.

Angesichts der wachsenden Zahl von amerikanischen Opfern habe man sich zu dem ungewöhnlichen Schritt an die Öffentlichkeit entschlossen, sagten die Militärangehörigen laut "Washington Post". Die USA beschuldigen Teheran seit langem, die schiitischen Aufständischen sowie terroristische Gruppen im gesamten Nahen Osten mit Waffen zu versorgen und damit die Lage in der Region weiter zu destabilisieren. In den vergangenen Monaten allerdings hat sich der Ton der amerikanischen Vorwürfe deutlich verschärft. Teheran hat die US-Beschuldigungen stets als grundlos zurückgewiesen.

DPA · Reuters
DPA/Reuters