Albanien Explosion tötet acht Menschen

Auch einen Tag nach dem Explosionsunglück in einer Munitionsfabrik in Albanien steht die genaue Zahl der Todesopfer noch nicht fest. Offiziell wird bislang von acht Todesopfern gesprochen - darunter auch Kinder. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.

Einen Tag nach dem Explosionsunglück in einem albanischen Munitionslager ist am Sonntag die offiziell bestätigte Zahl der Todesopfer auf acht gestiegen, darunter auch Kinder. 244 Menschen seien verletzt worden, viele davon lebensgefährlich, hieß es in Tirana. Rettungsmannschaften suchten in den Häuserruinen der Ortschaft Gerdec nach Überlebenden oder Opfern.

Elf Schwerverletzte wurden zur Behandlung nach Griechenland und neun nach Italien geflogen. Das Schicksal von mehr als 100 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosionen im zentralen Gebäude des Geländes befanden, war weiterhin unklar.

Hunderte Häuser zerstört

Durch die Explosion wurden zahlreiche Granaten und Minen in einem Umkreis von fünf Kilometern um den Unglücksort verstreut. Die Polizei riegelte das Gebiet ab. Regierungschef Sali Berisha sprach am Sonntag von einer "großen Tragödie". Die Explosionen hatten hunderte Häuser zerstört. Über 4000 Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden.

Der Unfall ereignete sich auf einem Militärgelände nahe Gerdec etwa zwölf Kilometer nördlich der Hauptstadt Tirana. Als Ursache wurde vermutet, dass beim Entschärfen von Munition Fehler gemacht wurden.

Albanien besitzt etwa 100.000 Tonnen Munition aus kommunistischen Zeiten, die jetzt entschärft werden sollen. Mit dieser Aufgabe ist auch eine US-Firma beauftragt. Unter den im Militärlager vermissten Menschen sollen auch zehn Mitarbeiter dieser Firma sein.

DPA
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