Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft dem syrischen Regime einen Verstoß gegen das Völkerrecht vor und sieht Hinweise auf ein Kriegsverbrechen. Bei Luftangriffen der syrischen Armee auf die Stadt Al-Rakka im Osten des Landes seien im vergangenen November bis zu 115 Zivilisten getötet worden, erklärte Amnesty International am Dienstag. Unter den Opfern seien auch 14 Kinder gewesen. Al-Rakka ist eine Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Bombardiert worden seien unter anderem eine Moschee, ein Markt voller Zivilisten und andere Gebäude ohne militärischen Zweck. "Einige der Angriffe sind allem Anschein nach als Kriegsverbrechen einzustufen", erklärten die Menschenrechtler unter Berufung auf Augenzeugen. "Die bloße Anwesenheit von Mitgliedern des IS berechtigt die syrische Regierung nicht dazu, Wohngebiete zu bombardieren und damit den Tod von Zivilisten in Kauf zu nehmen."
Die mit Sprengstoff und Metall gefüllten Fassbomben sind wegen ihrer streuenden Wirkung besonders zerstörerisch. Der UN-Sicherheitsrat hatte im vergangenen Jahr Flächenbombardements und Fassbomben geächtet, weil sie vor allem Zivilisten träfen.