Knapp fünf Monate nach dem Amoklauf mit 33 Toten an einer Universität im US-Staat Virginia hat eine Untersuchungskommission der Hochschulleitung schwere Versäumnisse vorgeworfen. Die Zahl der Opfer wäre möglicherweise geringer gewesen, wenn die Universität die Studenten und Dozenten gleich nach den ersten Schüssen gewarnt hätte, heißt es in einem Bericht der vom Gouverneur des Staates eingesetzten Kommission. Je früher und deutlicher gewarnt worden wäre, desto größer wären die Überlebenschancen gewesen, schreiben die Kommissionsmitglieder.
Der Bericht wirft der Leitung der Hochschule Virginia Tech in Blacksburg ferner vor, trotz zahlreicher Hinweise auf eine mentale Instabilität des an der Universität eingeschriebenen Amokläufers nicht entschieden gehandelt zu haben Bereits unmittelbar nach der Bluttat am 16. April war bemängelt worden, dass die 11.000 Studenten und Dozenten erst zwei Stunden nach den ersten Schüssen vor dem Amokläufer gewarnt wurden. Der Täter hatte zunächst in einem Wohnheim eine Studentin erschossen. Zwei Stunden später richtete er in einem Unterrichtsraum ein Massaker an, ehe er sich selbst mit einem Schuss in den Kopf tötete.