Anschläge in Algier Warnung für Algerien-Touristen

Nach den Terroranschlägen sind in Algier die Sicherheitsmaßnahmen massiv verschärft worden. Während die Ermittler nach den Hintermännern suchen, wird Algerien-Touristen zu besonderer Vorsicht geraten.

Nach den Bombenanschlägen in Algier haben die algerischen Ermittler die Fahndung nach Hintermännern aus dem Umfeld des al-Kaida-Terrornetzwerkes verstärkt. Rund um die neuralgischen Punkte der Hauptstadt und vor allem an den Polizeistationen wurden die Sicherheitsmaßnahmen massiv verschärft. Die Hauptstadt war nach den Attentaten vom Vortag auf den Regierungssitz und ein Polizeikommissariat wie unter einem Schock. Viele Menschen waren in Panik geraten.

Nach einer neuen offiziellen Opferbilanz mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das algerische Innenministerium mit. Danach werden 57 der insgesamt 222 Verletzten noch in den Krankenhäusern behandelt.

Erhöhtes Risiko außerhalb großer Städte

Mehrere Staaten haben ihre Bürger zu besonderer Vorsicht bei Reisen in das nordafrikanische Land angehalten. Das Auswärtige Amt riet Reisenden in Algerien, "zeitnahe Erkundigungen über die örtliche Sicherheitslage einzuholen". Ein erhöhtes Risiko bestehe außerhalb der großen Städte und abseits der großen Verbindungsstraße, vor allem in der Kabylei. Die französische Regierung erklärte, dass die großen Städte im Allgemeinen als sicher einzuschätzen seien. Gleichwohl werde zu größter Vorsicht aufgerufen. Die Franzosen in Algerien sollten vermeiden, zu festen Zeiten auf den gleichen Wegen unterwegs zu sein. Die US-Botschaft in Algier teilte mit, dass Bewegungen der Mitarbeiter in den nächsten Tagen auf das Nötigste eingeschränkt würden.

Algeriens gesamte politische Klasse und damit auch die zugelassenen islamistischen Parteien verurteilten die Anschläge, bei denen nach einer noch vorläufigen Bilanz mindestens 222 Menschen verletzt wurden. Die aus der algerischen Terrororganisation GSPC hervorgegangene "al Kaida des Islamischen Maghreb" hatte sich am Mittwoch zu den schwersten Terrorakten in Algier seit Jahren bekannt.

Chirac verurteilt Anschläge

Der französische Staatschef Jacques Chirac hat seinem algerischen Kollegen Abdelaziz Bouteflika die Solidarität Frankreichs zugesagt und die Anschläge "schärfstens verurteilt". Algeriens Kampf gegen den internationalen Terrorismus sei auch der Kampf der Pariser Regierung, machte Chirac deutlich. Der französische Innenminister François Baroin sieht durch die Anschläge in Algier die Bedrohung Frankreichs durch Terroristen bestätigt. Baroin rief zu "äußerster Wachsamkeit zu jeder Zeit, überall in Frankreich und unter allen Umständen" auf.

Auch die iranische Regierung hat die Anschläge verurteilt. Sie seien mit dem islamischen Glauben nicht vereinbar, sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Der jordanische König Abdullah II. sprach von feigen Anschlägen, die nichts mit dem Islam zu tun hätten.

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