Auch die zweite Selbstmordattentäterin der Anschläge in der Moskauer Metro ist identifiziert: Nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstet FSB handelt es sich um eine 28-jährige Lehrerin aus dem Nordkaukasus. "Bei der Terroristin, die sich an der Station Lubjanka in die Luft gesprengt hat, handelt es sich um Mariam Tscharipowa", sagte ein FSB-Sprecher am Dienstag.
Zuvor war bereits die 17-jährige Dschennet Abdurachmanowa als Täterin ermittelt worden. Auch sie kam wie die 28-Jährige aus Dagestan.
Wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine Mitteilung des russischen Anti-Terror-Ausschusses berichtete, stammte die nun identifizierte Täterin Tscharipowa aus dem Dorf Balchani in Dagestan und war mit Magomedali Wagapow, einem Rebellenchef der Region, verheiratet.
Sie war Lehrerin in Dagestan
Die oppositionelle Zeitung "Nowaja Gaseta" hatte am Freitag ein Interview mit ihrem Vater veröffentlicht, in dem dieser angab, seine Tochter auf einem der im Internet veröffentlichten Fotos der Attentäterinnen erkannt zu haben. Tscharipowa war demnach Lehrerin an einer Schule in Dagestan. Bei den Selbstmordanschlägen während des morgendlichen Berufsverkehrs waren am 29. März an den Metro-Stationen Lubjanka und Park Kultury 40 Menschen getötet worden.
Zu den Taten bekannte sich eine Rebellengruppe aus dem Nordkaukasus, das sogenannte Kaukasus-Emirat von Doku Umarow. In den Teilrepubliken Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien im nördlichen Kaukasus kämpfen seit Jahren radikalislamische Rebellen für die Unabhängigkeit von Moskau.
Mehrere Bombenalarme nach den Anschlägen
Zwei Tage nach den Anschlägen in der Moskauer Metro war ein weiteres Selbstmordattentat im Nordkaukaus verübt worden. Dabei wurden mindestens zwölf Menschen getötet.
Nach den beiden Bombenanschlägen kommt Russland nicht zur Ruhe. Am vergangenen Donnerstag hatte es in St. Petersburg mehrmals Bombenalarm gegeben, tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. "Wir haben drei anonyme Warnanrufe bekommen", sagte ein Polizeisprecher. Die Anrufer hätten gesagt, dass in zwei Bahnhöfen, zwei Einkaufszentren und einer Kirche Bomben gelegt worden seien.