Ansprache Was Bush und Blair den Irakern versprechen

US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair haben über das Fernsehen eine Ansprache an die irakische Bevölkerung gerichtet.

US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair haben über das Fernsehen eine Ansprache an die irakische Bevölkerung gerichtet. Dabei stellten sie den Irakern Freiheit und Wohlstand in Aussicht.

In Nordirland aufgezeichnet

Die Fernsehansprache der beiden Regierungschefs wurde am Dienstag während ihres Treffens in Nordirland aufgezeichnet. Sie sollte in einem neuen Fernsehsender "Towards Freedom" auf der Frequenz des staatlichen irakischen Satellitenfernsehens ausgestrahlt werden, der am Dienstag sein Programm einstellte. Die Sendetechnik dafür befindet sich an Bord eines US-Transportflugzeugs vom Typ C-130, das während der Ausstrahlung über Irak fliegen soll. Geplant sei zunächst ein fünfstündiges Programm, teilte die britische Regierung mit.

"Sie werden frei sein"

"Sie werden frei sein", sagt Bush in der vorbereiteten Ansprache. "Frei, um ein besseres Leben zu errichten an Stelle von noch mehr Palästen für Saddam und seine Söhne." Statt der Härte der Wirtschaftssanktionen gebe es jetzt die Chance auf neuen Wohlstand, Reisefreiheit und Meinungsfreiheit. "Und alle Völker in Ihrem Land - Kurden, Schiiten, Turkmenen, Sunniten und andere - werden frei sein von der schrecklichen Verfolgung, die so viele erdulden mussten."

Die Ziele der Alliierten seien klar, sagte Bush. Er nannte den Sturz des Regimes von Saddam Hussein, die Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen, den Respekt vor religiösen Traditionen und den Aufbau einer repräsentativen Regierung. "Der Albtraum, den Saddam Hussein über ihre Nation gebracht hat, wird bald vorbei sein."

"Freunde und Befreier, nicht Besatzer"

Blair erklärte, die alliierten Truppen seien "Freunde und Befreier, nicht Besatzer". Die Soldaten wollten weiterhin alles tun, um Todesopfer zu vermeiden und sollten keinen Tag länger als notwendig in Irak bleiben. "Unsere Feinde sind Saddam Hussein und sein Regime, nicht das irakische Volk." Auch Blair versprach den schnellen Aufbau einer Übergangsregierung, die von Irakern geleitet werden solle. "Saddam Hussein und sein Regime habe den Reichtum Ihres Landes geplündert", sagte der Premierminister. "Saddam Hussein wurde einer der reichsten Männer der Welt, mit gestohlenem Geld des irakischen Volkes. Das Geld aus dem irakischen Öl wird Ihnen gehören."

Zeitung im Südirak

Das Weiße Haus erklärte, der neue Sender solle Nachrichtenprogramme aus den USA und Großbritannien mit arabischen Untertiteln ausstrahlen. Außerdem sei eine Zeitung in Südirak geplant, deren erste Auflage bei rund 10.000 Exemplaren liegen werde.