Arnold Schwarzenegger Ein Terminator zum Verlieben

  • von Karsten Lemm
Arnold Schwarzenegger scheint die Rolle seines Lebens gefunden zu haben: Als Gouverneur führt er Kalifornien in eine grüne Zukunft, legt sich mit dem Präsidenten an und bekommt Applaus von allen Seiten.

Was haben sie gelacht, als er 2003 den Finger hob und sagte: Ich will Gouverneur von Kalifornien werden. Kaum einer nahm den ehemaligen Bodybuilder ernst, diesen Schrank von Mann aus Österreich, der auch nach über 30 Jahren in Amerika noch mit einem Akzent spricht so breit wie seine Schultern. Doch sein Hollywood-Glanz überstrahlte alle Bedenken von Politik-Snobs, und inzwischen regiert Arnold Schwarzenegger den mit 37 Millionen Einwohnern größten US-Bundesstaat bereits in seiner zweiten Amtszeit - erfolgreicher, als es viele Skeptiker für möglich gehalten hätten.

Umfragen bestätigen dem ehemaligen Terminator-Darsteller, der sich in Anspielung auf seine erfolgreichste Rolle gern als "Gouvernator" bezeichnet, regelmäßig hohe Zustimmungswerte. Im Oktober gaben 53 Prozent der Kalifornier, die von Politikwissenschaftlern der San Jose State University befragt wurden, Schwarzenegger gute Noten - 28 Prozent waren waren mit ihm unzufrieden, der Rest unentschlossen. Als Republikaner findet er naturgemäß die größte Unterstützung bei Parteifreunden, doch auch Demokraten und unabhängige Wählern klatschen mehrheitlich Beifall.

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"Er hat die Leute zusammengebracht, die Demokraten und die Republikaner", sagt Norbert Hohlbein, ein Versicherungskaufmann aus der Hauptstadt Sacramento, der in Kassel geboren wurde und mit zehn Jahren in die USA auswanderte. "Er ist nicht links oder rechts, sondern in der Mitte." Auch andere, die sich gegenüber stern.de in einer nicht repräsentativen Umfrage zu Schwarzenegger äußerten, priesen ihren Gouverneur für seine ausgleichenden Fähigkeiten (siehe Video).

Liberalen macht es der 60-Jährige, der mit der Demokratin Maria Shriver verheiratet ist, leicht, sich mit ihm anzufreunden: Er setzt sich für Umweltschutz ein, legt sich gern mit dem ungeliebten Präsidenten in Washington an und fördert massiv "Cleantech", neue grüne Technologien zur Gewinnung von Sonnenenergie und Windkraft. Manche, wie Jack Metalsky aus Manhattan Beach, vermuten da bereits augenzwinkernd, Schwarzenegger sei "ein heimlicher Demokrat" geworden, anderen geht schlicht das Herz auf: "Wir lieben ihn einfach!", sagt die Bankkauffrau Alisha Carr aus Palm Springs.

mta/spi