Atomprogramm Iran gibt Rätsel auf

Unerklärte Uranumwandlung und dubiose Sprengstofftests: Das Atomprogramm des Iran gibt der Atomenergiebehörde IAEA nicht nur Rätsel auf, jetzt zeigen sich die Experten auch besorgt über die Entwicklung. Während der Westen Erklärungen verlangt, reagiert Teheran wie gehabt.

Der Iran hält die Internationale Atomenergiebehörde IAEA über sein früheres Atomprogramm im Dunkeln. Teheran müsse der UN-Behörde noch einige "substanzielle Erläuterungen" zu möglichen Atomwaffenstudien geben, heißt es in einem Bericht, den IAEA-Chef Mohammed el Baradei am Montagabend dem UN-Sicherheitsrat in New York übermittelt hat. Die noch ungeklärte Umwandlung von Uran, die Tests von hochexplosivem Sprengstoff sowie Entwicklungsstudien eines besonderen Raketensprengkopfs seien Anlass für große Besorgnis, heißt es in dem Report.

Dem vertraulichen Bericht zufolge, der der Deutschen Presse- Agentur (dpa) vorlag, besteht der Iran darauf, dass die gegen Teheran gerichteten Vorwürfe haltlos und "erfunden" sind. In dem Report stellt El Baradei fest, dass der Iran auch in den vergangenen drei Monaten die Forderungen des UN-Sicherheitsrats ignoriert hat und die umstrittene Urananreicherung fortsetzt. Gegenwärtig hat Teheran in seiner Atomanlage bei Natans 3500 Gaszentrifugen installiert. Bis zum Ende des Sommers sollen es 6000 werden, sagten führende UN-Diplomaten am Montagabend in Wien.