Der Iran treibt die Ausweitung seines umstrittenen Atomprogramms entschlossen voran. Der Bau von zwei weiteren Anlagen zur Urananreicherung solle in den nächsten Monaten beginnen, teilte der iranische Vizepräsident Ali Akbar Salehi am Montag mit.
Laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur ISNA nannte Salehi als Starttermin das nächste iranische Kalenderjahr, das am 21. März beginnt. "Von jetzt an werden unsere Anlagen für die Urananreicherung tief in Berge eingegraben", fügte Salehi laut ISNA hinzu.
Auch die zwei bereits bekannten Anlagen bei Natans und Ghom befinden sich unter der Erde. Mit dem Einbau der neuen Atomkomplexe in Berge will Iran sein Nuklearprogramm offenbar noch besser vor möglichen Angriffen schützen. Israel hat wiederholt deutlich gemacht, dass es den Iran notfalls mit Gewalt am Bau einer Atombombe hindern könnte.
Auch die USA schließen einen Militärschlag nicht aus. Der Iran betont allerdings stets, sein Atomprogramm sei ausschließlich für die zivile Nutzung der Kernenergie bestimmt. Zwtl: Insgesamt zehn neue Anlagen geplant Im November hatte die Regierung in Teheran beschlossen, insgesamt zehn neue Anlagen zur Anreicherung von Uran zu errichten.
Dort sollten leistungsstärkere Zentrifugen installiert werden als bislang in Natans, erklärte Vizepräsident Salehi am Montag. Der Iran hat bereits Mitte Februar angekündigt, anstelle der jahrzehntealten Zentrifugen vom Typ P-1 künftig ein neueres Modell benutzen zu wollen.
Damit könnten die neuen Anlagen bei kleinerem Umfang die gleiche Leistung erzielen wie die in Natans, sagte Salehi. Dort sind nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) 8.600 Zentrifugen installiert, von denen bislang allerdings nur 3.800 im Einsatz sein sollen. Langfristig soll ihre Zahl auf 54.000 erhöht werden.
Am 11. Februar hatte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad mitgeteilt, in Natans sei erstmals die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent gelungen. Der Iran will den Anreicherungsgrad erklärtermaßen weiter erhöhen - für den Kern von Atomsprengköpfen wird auf 90 Prozent angereichertes Uran verwendet.