Atomstreit Russen wollen Iran zur Aufgabe zwingen

Im Streit um das iranische Atomprogramm zieht nun offenbar auch Moskau die Daumenschrauben an. Laut einem Zeitungsbericht will Moskau die Lieferung von Brennstoff für einen iranischen Atomreaktor stoppen bis Teheran auf die eigene Urananreicherung verzichtet.

Russland will dem Iran einem Zeitungsbericht zufolge so lange keinen Brennstoff für seinen Atomreaktor Buschehr liefern, bis das Land seine umstrittene Urananreicherung aussetzt. Die "New York Times" berichtete am Montag, die Regierung in Moskau habe diese Bedingung vergangene Woche dem Iran mitgeteilt. Das Blatt berief sich auf europäische Vertreter sowie Vertreter des Irans und der USA, die nicht namentlich genannt werden wollten. Das US-Außenministerium äußerte sich nicht zu dem Bericht.

"Die Russen wollen kein Iran mit Atomwaffen"

Dies werde als eine äußerst wichtige Entscheidung seitens Russlands gewertet, zitierte die Zeitung einen europäischen Vertreter. Sie zeige dass die Meinungsverschiedenheiten mit Russland über die Gefahren des iranischen Atomprogramms rein taktischer Natur seien. "Im Grunde wollen die Russen keinen Iran mit Atomwaffen."

Südafrika sperrt sich gegen Sanktionen

Der Uno-Sicherheitsrat sollte in dieser Woche über einen neuen Resolutionsentwurf beraten, der verschärfte Sanktionen gegen den Iran beinhaltet. Der Westen will erreichen, dass das Land seine Urananreicherung einstellt, die sowohl zur Energiegewinnung als auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden kann. Am Montag wurde jedoch bekannt, dass Südafrika tief greifende Änderungen an dem nach langen Verhandlungen erreichten Entwurf gefordert hat. Das Land will alle Kernpunkte des Entwurfs entfernen, darunter das Waffenembargo sowie Finanzsanktionen gegen eine staatliche iranische Bank. Diplomaten rechneten damit, dass sich die ursprünglich für diese Woche anvisierte Abstimmung im Uno-Sicherheitsrat durch den Vorstoß Südafrikas verzögern könnte.

Reuters
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