Ausschreitungen im Oman Demonstranten fordern Reformen

Im Oman demonstrierten am Montag wiederholt Regimegegner in Sohar. Sie fordern den Rücktritt von angeblich korrupten Ministern. Bei Zusammenstößen mit der Polizei kamen laut den Aufständischen fünf Menschen ums Leben.

Im Sultanat Oman hat es am Montag erneut Zusammenstöße von regierungskritischen Demonstranten und Polizei gegeben. In der Stadt Sohar blockierten hunderte Demonstranten die Zufahrt zum Hafen und versuchten, eine Polizeistation zu stürmen, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um die Demonstranten am Eindringen in das Polizeigebäude zu hindern.

Am Wochenende war bei Protesten in dem Land auf der arabischen Halbinsel laut Regierung ein Mensch getötet worden; Demonstranten zufolge gab es fünf Todesopfer. Seit Samstag ist ein zentraler Platz im Zentrum von Sohar, der zweitgrößten Hafenstadt des Landes mit zahlreichen Industrieanlagen und einer großen Raffinerie, von Demonstranten besetzt.

Bei den Protesten in der 50.000-Einwohner-Stadt hatten die Teilnehmer zunächst Jobs und bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Am Montag gab es erstmals auch Parolen gegen den seit 40 Jahren herrschenden Sultan Kabus bin Said sowie Forderungen nach dem Rücktritt von Ministern wegen Korruption. Zudem verlangten die Protestteilnehmer die Senkung von Steuern und Abgaben. Sie kündigten an, solange zu demonstrieren, bis ihre Forderungen erfüllt seien.

Das Sultanat mit drei Millionen Einwohnern liegt an der strategisch wichtigen Straße von Hormus zwischen Persischem Golf und Arabischem Meer, durch die 40 Prozent der weltweiten Öllieferungen transportiert werden. Sultan Kabus hatte am Samstag und Sonntag soziale Reformen angekündigt, um die Proteste zu beruhigen. Dabei sagte er unter anderem die Erhöhung der Bezüge von Arbeitslosen und die Schaffung von 50.000 neuen Jobs zu. Erste Demonstrationen in Oman hatte es Mitte Januar gegeben, als rund 200 Menschen mehr Arbeitsplätze und bessere Sozialleistungen gefordert hatten.

AFP
mm/AFP