Bei erneuten Anschlägen in hauptsächlich von Schiiten bewohnten Gebieten im Irak sind knapp 130 Menschen ums Leben gekommen. In der Hauptstadt Bagdad sprengte sich ein Selbstmordattentäter auf einem Markt im Bezirk Schaab in die Luft und riss 76 Menschen mit in den Tod, die meisten davon Frauen und Kinder. Ungefähr gleichzeitig detonierten drei Autobomben in der Stadt Chalis nördlich von Bagdad, dabei wurden Polizeiangaben zufolge 53 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt.
In den vergangenen Tagen hatte sich die Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten verschärft. Erst vor wenigen Tagen erschossen Bewaffnete bei einem mutmaßlichen Vergeltungsangriff auf ein sunnitisches Viertel der Stadt Tal Afar nahe der syrischen Grenze bis zu 70 Männer. Davor waren dort bei zwei Bombenangriffen 85 Menschen getötet worden.
Der US-Senat stimmte unterdessen für einen Gesetzentwurf, der Präsident George W. Bush weitere etwa 122 Milliarden Dollar vor allem für den Krieg im Irak und in Afghanistan zugesteht. Allerdings knüpfte der Senat dies an die Bedingung, dass die US-Kampftruppen bis Ende März 2008 aus dem Irak abgezogen werden. Bush hatte angekündigt, sein Veto gegen das Gesetz einzulegen.