Bali-Anschläge Drahtzieher zum Tode verurteilt

Der Drahtzieher der Bali-Anschläge, Immam Samudra, ist von einem indonesischen Gericht zum Tode verurteilt worden.

Im Prozess gegen die mutmaßlichen Attentäter von Bali ist am Mittwoch das zweite Todesurteil gefällt worden. Ein indonesisches Gericht auf der Ferieninsel verurteilte den militanten Islamisten Imam Samudra als "geistigen Urheber" der Anschläge vom 12. Oktober zum Tode, bei denen 202 Menschen, die meisten davon ausländische Touristen, getötet wurden. Samudra solle von einem Erschießungskommando hingerichtet werden, erklärte Richter Wayan Sugawa. Samudra rief nach der Urteilsverkündung: "Gott ist groß!"

Samudra organisierte das Attentat

In der Urteilsbegründung erklärten die fünf Richter, Samudra habe eine zentrale Rolle bei den Bombenanschlägen gespielt und sei sogar der "geistige Urheber hinter den Bombenexplosionen auf Bali". Seine Beteiligung an der Planung sei in dem Prozess erwiesen worden. Nach Darstellung der Anklage rekrutierte der 33-jährige, in Afghanistan trainierte Samudra die Attentäter und besorgte das für Planung und Durchführung nötige Geld. Richterin Ifa Sudewi wies in der Urteilsbegründung darauf hin, dass Samudra die Anschläge als "Vergeltung für amerikanische Tyrannei" gerechtfertigt habe. Bei seinem dreijährigen Aufenthalt in Afghanistan habe der Angeklagte den mutmaßlichen Terroristenführer Osama bin Laden getroffen.

Zweites Todesurteil im Bali-Prozess

Im vergangenen Monat war ein weiterer Angeklagter als Drahtzieher der Anschläge zum Tode verurteilt worden. Amrozi bin Nurhasyim war der erste von rund 30 Angeklagten, denen der Prozess gemacht wurde.