Die Studiengebühren in den USA sind enorm hoch; ohne ein Stipendium kann kaum ein Student seine Hochschulbildung finanzieren. Entsprechend hoch verschulden sich die meisten Studenten. In vier Jahren College kommen da häufig 100.000 Dollar Schulden oder mehr zusammen. Fast zwei Drittel der Absolventen müssen dafür Studienkredite in Anspruch nehmen - und anschließend oft ihr Leben lang zurückzahlen.
Zumindest für behinderte Studenten soll es nun eine Erleichterung geben: US-Präsident Barack Obama erwägt, Menschen mit Behinderungen ihre Studienschulden zu erlassen. Das berichtet die "Washington Post". Demnach gibt es in den USA rund 400.000 behinderte Studenten mit insgesamt etwa 7,7 Milliarden Dollar Schulden durch Ausbildungskredite.
Amerikaner mit Behinderungen haben Recht auf Schuldenerlass
Laut dem Gesetz haben Studenten mit schweren Behinderungen in den USA grundsätzlich das Recht, sich ihre Studienschulden von der Regierung erlassen zu lassen, sofern es sich um Schulden durch staatliche Universitäten handelt. Schon seit einigen Jahren soll der Prozess erleichtert werden, mit dem die betroffenen Studenten einen Schuldenerlass beim Staat beantragen können. Doch bislang ist wenig passiert.
"Zu viele qualifizierte Kreditnehmer sind bislang durchs Raster gefallen, obwohl sie geeignet waren, eine entsprechende Genehmigung für einen Schuldenerlass zu bekommen", zitiert das Blatt den Bildungsminister Ted Mitchell. "Amerikaner mit Behinderungen haben das Recht auf einen Erlass der Studienschulden und wir müssen es ihnen leichter machen, die Vorteile nutzen zu können, die ihnen zustehen."
Barack Obama: Beileid schon vor Jahren
Schon vor Jahren hatte Obama unter anderem via Twitter sein Beileid bekundet: Ihm tuen die hochverschuldeten Studenten leid, schrieb er und offenbarte: Er selbst und seine Frau hätten ihr Studium jeweils mit 120.000 Dollar Schulden beendet. Seine Familie habe fast zehn Jahre lang für die Studienkredite zurückzahlen müssen - pro Monat sogar mehr als für ihre Hypothek.