Inmitten der Panikkäufe nach Warnungen vor möglichen Benzin-Engpässen hat in Großbritannien eine Frau schwere Verletzungen erlitten, als sie beim Umfüllen von Benzinkanistern Feuer fing. Wie die Feuerwehr mitteilte, zog sich die 46-Jährige im nordenglischen York Verbrennungen an 40 Prozent ihres Körpers zu. Sie hatte demnach bei sich zu Hause Benzin aus einem Kanister in ein Glasgefäß gefüllt, weil ihre Tochter sie um Nachschub für ihren Tank gebeten hatte. Die nahe Herdflamme habe jedoch die Dämpfe des Benzins entzündet. In "Panik" habe die Frau das Benzin versehentlich über sich gekippt.
Cameron nennt Vorfall "fürchterlich"
Premierminister David Cameron bedauerte den Vorfall als "fürchterlich". Er hatte Autofahrern am Mittwoch geraten, sich wegen möglicherweise bevorstehenden Streiks der Tankwagenfahrer einen Benzinvorrat anzulegen. Die Polizei musste daraufhin am Donnerstag mehrere Tankstellen wegen Panikkäufen schließen.
"Die Polizei greift ein, indem sie Tankstellen anweist, vorübergehend zu schließen, um den Verkehr aufrechtzuerhalten", teilte die Polizei im südwestenglischen Dorset mit. Beamte meldeten aus verschiedenen Regionen lange Schlangen vor den Tankstellen. Die Feuerwehr wurde zu Einsätzen wegen verschütteten Benzins gerufen, nachdem Autofahrer ihre Tanks überfüllt hatten. Am Mittwoch wurde ein um 81 Prozent erhöhter Benzinverkauf registriert.
Der Minister für Kabinettsangelegenheiten, Francis Maude, sorgte bei der Feuerwehr mit dem Vorschlag für Kritik, sich mit vollen Benzinkanistern zu rüsten und diese in der Garage zu lagern. Der Chef der oppositionellen Labourpartei, Ed Miliband, forderte Cameron auf, sich für teilweise widersprüchliche Ratschläge zu entschuldigen. Streiks stehen derweil offenbar nicht unmittelbar bevor. Nach Angaben der Verhandlungspartner soll es diesbezüglich vor Montag keine Gespräche geben.