24 Stunden nach dem Beginn des Krieges im Irak greifen die US-Streitkräfte offensichtlich nun verstärkt Städte im Süden und Norden des Landes an. Im nördlich gelegenen Mosul sowie der strategisch wichtigen Stadt Basra im Süden wurden nach Berichten von BBC-Korrespondenten am Freitagmorgen zum Teil heftige Explosionen gemeldet. Für die Angriffe gab es allerdings noch keine offizielle Bestätigung. In der irakischen Hauptstadt Bagdad blieb es nach den Raketen- und Bombenangriffen vom Donnerstagabend relativ ruhig.
Amerikanische und britische Einheiten überschritten nach übereinstimmenden Berichten von Kuwait aus die Grenze zum Irak. Ein britisches Regiment bewege sich auf Öl-Raffinerien nahe Basra zu, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Nach Angaben von US- Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sollen die Iraker drei bis vier Ölquellen in Brand gesetzt haben.
Die USA bemühen sich unterdessen weiter, irakische Offiziere zur Aufgabe zu bewegen. «Die Kontakte zu den irakischen Truppen laufen auf allen möglichen Ebenen, öffentlich und vertraulich. (Die Botschaft ist), sie können ehrenhaft handeln und ihre Waffen niederlegen und ihnen passiert dann nichts», sagte Rumsfeld am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington. «Wer aber Massenvernichtungswaffen einsetzt und das Regime unterstützt wird sich wünschen, er hätte das nicht getan», so der US-Verteidigungsminister weiter.
USA beschlagnahmen irakisches Vermögen
Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben 1,74 Milliarden Dollar (1,64 Milliarden Euro) irakischen Auslandsvermögens beschlagnahmt. Die Summe soll für humanitäre Zwecke eingesetzt werden. Präsident George W. Bush unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Verfügung. Das Vermögen war bereits 1990 eingefroren worden.
Von der Gesamtsumme sollten 1,4 Milliarden Dollar dem irakischen Volk zur Verfügung gestellt werden, wie ein ranghoher Beamter des US-Finanzministeriums erklärte. 300 Millionen Dollar sollten zur Seite gelegt werden, um damit juristische Ansprüche von Opfern der irakischen Regierung zu entgelten, hieß es weiter.