Der Bornholmertårnet in Dueodde: ein riesiger, 70 Meter hoher weißer Kasten, der schon an einigen Stellen graue Verfärbungen hat und mit seiner Höhe in der Umgebung von Küste, Nadelwald, Getreidefeldern und alten Bauernhäusern fehl am Platze wirkt.
In den Jahrzehnten des Kalten Krieges allerdings waren dieser 1986 gebaute Turm und seine kleineren Vorgänger von großer Bedeutung für Dänemark und die Nato. Dueodde diente als Lauschposten. Hier hörte man die Warschauer-Pakt-Staaten ab. Polen, die DDR und die Sowjetunion lagen in unmittelbarer Nähe. Bornholm lag praktisch hinter dem Eisernen Vorhang – und gehörte doch zur Nato.
Vom Lauschposten zum Museum
Mit dem Ende des Kalten Krieges verlor der Turm nach und nach an Bedeutung. 2012 wurde er als Abhörposten des Militärs stillgelegt. 2015 kaufte der Bornholmer Michael Møller das Areal und wandelte es in ein Museum um, das über die Weltkriege, aber besonders über die Zeit des Kalten Krieges und Bornholms Rolle darin informiert. Die alten Anlagen sind heute zu bestaunen und wer schwindelfrei ist, kann bis ganz nach oben auf den 70 Meter hohen Turm.