Bundesinnenminister Schäuble Masri soll Schweigegeld erhalten haben

Die US-Regierung hat offenbar dem von der CIA entführten Deutsch-Libanesen Khaled al Masri ein Schweigegeld gezahlt. Das berichtet Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" und des ZDF.

Laut Schäuble gibt es einen Vermerk über das Gespräch, in dem der damalige US-Botschafter Daniel Coats am Pfingstmontag 2004 in Berlin den damaligen Innenminister Otto Schily (SPD) über die Entführung Masris informiert hatte. Demzufolge hatte Coats die Entführung als Irrtum dargestellt und berichtet, dass Masri für sein Schweigen Geld erhalten habe. Auch von einer Entschuldigung war die Rede. Es wurde jedoch nicht klar, ob die Entschuldigung Masri oder der Bundesregierung wegen der Verletzung ihrer Hoheitsrechte galt.

Masris Rechtsanwalt Manfred Gnjidic bestritt die Darstellung von Coats. Er habe von dem Gerücht, Masri sei mit bis zu 500.000 Dollar entschädigt worden, bereits vergangene Woche gehört und seinen Mandanten zur Rede gestellt. Masri habe die Darstellung als Unsinn bezeichnet. "Es wird eine Vielzahl von Gerüchten gestreut, um das Opfer zu diskreditieren", sagte Gnjidic.

DPA