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Schweigegeld für Pornostar Vor möglicher Trump-Anklage: Schlüsselzeuge sagt erneut im Fall Stormy Daniels aus

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA
Wegen womöglich illegaler Schweigegeldzahlungen im Visier der Bezirksstaatsanwaltschaft von Manhattan: Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA
© Evan Vucci / AP / DPA
Noch immer wird mit Spannung darauf gewartet, ob Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels angeklagt wird. Jetzt hat die Grand Jury in dem Fall erst noch den Ex-Verleger David Pecker befragt.

Vor einer möglichen Anklage gegen Ex-US-Präsident Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Model Karen McDougal hat in dem Fall ein Zeuge erneut ausgesagt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge trat David Pecker, ehemaliger Vorsitzender des Medienunternehmens American Media Inc. (AMI), das die Boulevardzeitung "National Enquirer" herausgibt, am Montag vor der sogenannten Grand Jury in New York auf.

"National Enquirer" unterdrückte Geschichte über Trump-Affäre

Pecker spielte wenige Wochen vor der Wahl 2016 eine Schlüsselrolle dabei, einen Anwalt von Daniels mit Trumps damaligem Anwalt Michael Cohen zusammenzubringen. Die 44-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, behauptet, sie habe 2006, als Trump bereits mit Melania verheiratet war, Sex mit ihm gehabt, was der Ex-Präsident bestreitet. Gerichtsdokumenten zufolge nahm Daniels über einen Anwalt im Oktober 2016 Kontakt mit AMI auf und erklärte, dass sie bereit sei, ihre angebliche Affäre öffentlich zu machen.

Im August 2016 kaufte der "National Enquirer" laut den Gerichtsakten die Rechte an der Geschichte einer Frau, die behauptete, ein Verhältnis mit Trump gehabt zu haben, aber das Blatt veröffentlichte sie nie. Später gab das Unternehmen zu, dass der Kauf darauf abzielte, die Story zu unterdrücken um Trumps Wahlchancen zu verbessern.

Als Daniels weniger als zwei Wochen vor der Wahl 2020 noch immer kein Geld erhalten hatte, drohte sie, ihre Geschichte woanders veröffentlichen zu lassen, wie der US-Sender CNN unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichtet. Packer sagte Cohen demnach zu der Zeit, dass der Deal abgeschlossen werden müsse, "oder es könnte für alle sehr schlecht aussehen". Cohen stimmte daraufhin zu, die Vereinbarung abzuschließen und zahlte Daniels nach eigener Aussage im Auftrag von Trump 130.000 Dollar (rund 122.000 Euro).

Laut dem US-Nachrichtensender CNN hatte Pecker sich bereits 2019 und im Januar dieses Jahres im Rahmen der Ermittlungen zu den Schweigegeldzahlungen mit Staatsanwälten der Bezirksstaatsanwaltschaft Manhattan getroffen. Pecker und einem weiteren Mitarbeiter wurde demnach im Rahmen der bundesstaatlichen Ermittlungen als Gegenleistung für ihre Aussage vor der Grand Jury Immunität gewährt.

Der New Yorker Staatsanwalt Alvin Bragg ermittelt wegen der Zahlungen an Daniels und McDougal gegen Trump – eine Anklage erscheint wahrscheinlich. Die Ermittler beschäftigt auch die Frage, ob der Ex-Präsident durch die Zahlung womöglich gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen hat. Die aus 23 Mitgliedern bestehende Grand Jury entscheidet nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob Anklage erhoben wird.

Unklar ist weiterhin, wann die Grand Jury über eine Anklage abstimmen wird. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass dies kurz bevorsteht. Der Prozess könnte sich theoretisch aber auch noch Wochen hinziehen.

Quellen: CNN, CBS, DPA

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