Der umstrittene französische Komiker Dieudonné ist unter dem Vorwurf der Verherrlichung des Terrorismus festgenommen worden. Das wurde am Mittwoch aus französischen Justizkreisen bekannt. Bereits am Montag hatte die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Komiker eingeleitet. Der 48-Jährige hatte in einem Facebook-Eintrag den Solidaritäts-Spruch "Ich bin Charlie" für die Anschlagsopfer mit dem Namen des Attentäters in einem jüdischen Supermarkt vermischt. Die Verherrlichung von Terrorismus kann in Frankreich theoretisch mit bis zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Euro bestraft werden.
Zahlreiche Verhaftungen, sieben Verurteilungen
Dieudonné hatte schon vor einem Jahr international für Schlagzeilen gesorgt. Gegen den Komiker wurden damals in Frankreich wegen judenfeindlicher Äußerungen in seinem Bühnenprogramm mehrere Auftrittsverbote verhängt. Vor seiner jetzigen Verhaftung wurde der Komiker bereits sieben Mal verurteilt, unter anderem wegen Verleumdung, Diskriminierung und Diffamierung. Von ihm stammt auch der "Quenelle"-Gruß, der an den Hitler-Gruß erinnert. Der Anwalt von Dieudonné bezeichnete die vorläufige Festnahme seines Mandaten am Mittwoch als skandalös. "Wir befinden uns in einem Land mit Meinungsfreiheit? Heute Morgen hat die Regierung das demonstriert", spottete David de Stefano. Laut französischer Justiz laufen nach den Attentaten der vergangenen Woche mit insgesamt 17 Opfern 54 Verfahren wegen des Verdachts auf Terrorverherrlichung.