April 2006
Prodi, der bereits von 1996 bis 1998 Ministerpräsident war, gewinnt die Parlamentswahl mit der denkbar knappen Mehrheit von zwei Senatssitzen. Damit wird jede wichtige Abstimmung zum Test für die Geschlossenheit der Koalition, deren Spektrum von Katholiken bis zu Kommunisten reicht.
Februar 2007
Prodi tritt zurück, weil linke Koalitionspartner ihm vor allem wegen der Präsenz italienischer Truppen in Afghanistan die Gefolgschaft verweigern. Auf Bitten von Präsident Giorgio Napolitano kehrt Prodi ins Amt zurück und gewinnt später eine Vertrauensabstimmung.
Oktober 2007
Die beiden größten Koalitionsparteien schließen sich zur Demokratischen Partei (PD) zusammen. Für den früheren EU-Kommissionspräsidenten Prodi ein zweischneidiges Schwert: Zwar hat Prodi immer wieder für eine Einheit der Linken plädiert, doch erwächst dem spröde wirkenden Regierungschef im populären PD-Chef und römischen Bürgermeister Walter Veltroni ein potenzieller Nachfolger.
Im selben Monat fordern Hunderttausende linke Demonstranten in Rom höhere Sozialleistungen und Renten. Justizminister Clemente Mastella gibt der Mitte-Links-Koalition nur noch wenige Monate.
November 2007
Oppositionsführer und Ex-Premier Silvio Berlusconi fordert Neuwahlen. Dafür hätten acht bis zehn Millionen Menschen in einer Unterschriftenaktion plädiert. Im oppositionellen Mitte-Rechts-Bündnis treten Risse zutage, weil Berlusconi das Bündnis "Haus der Freiheiten" auflöst und Mitglieder anderer Parteien aufruft, sich seiner Partei "Volk der Freiheit" anzuschließen.
Dezember 2007
Der liberale Senator und frühere Ministerpräsident Lamberto Dini beklagt einen aus seiner Sicht zu großen politischen Einfluss der Linken und fordert eine große Koalition. Prodi könne nicht länger auf die Unterstützung der drei Senatoren der Liberal-Demokraten zählen.
Januar 2008
Mastella tritt zurück, nachdem gegen seine Frau wegen Korruptionsvorwürfen Haftbefehl erlassen wurde. Mastellas kleine christliche Udeur-Partei mit ihren drei Senatoren will Prodi zunächst die Treue halten, ändert dann jedoch ihre Meinung und fordert Neuwahlen. Prodi stellt sich daraufhin zum 32. Mal einer Vertrauensfrage und fällt im Senat durch.