Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen hat am Dienstag nach einer ersten Prognose vor Schließung der Stimmlokale den dritten Wahlsieg in Folge geschafft. Bei einer Befragung von Wählern nach der Stimmabgabe durch das Zapera-Institut für die Zeitung "Metroxpress" konnte Rasmussen sich wie schon bei den Wahlen 2001 und 2005 eine Mehrheit allein mit den Konservativen und der rechtspopulistischen DVP sichern.
Rechtsliberale liegen vorn
Auch bei allen am Wahltag veröffentlichten Umfragen lag der Rechtsliberale vor seiner sozialdemokratischen Herausforderin Helle Thorning-Schmidt (40). Allerdings schwankte der Abstand von einem erneut klaren Vorsprung bis zu einem sehr knappen Abstand zwischen beiden Lagern. Bis zum Nachmittag zeichnete sich eine höhere Beteiligung als bei den vorangegangenen Wahlen im Februar 2005 mit 84,5 Prozent ab. Dies werteten Wahlexperten als Vorteil für das bisherige Oppositionslager. Anders als in Deutschland ist in Dänemark die Veröffentlichung von Umfragen und Prognosen während des laufenden Wahlganges erlaubt.
Mit Spannung wurde das Ergebnis für die erstmals angetretene Neue Allianz des in Syrien geborenen Zentrumspolitikers Naser Khader (44) erwartet. Khader galt nach Umfragen lange als "Zünglein an der Waage", der zwar Rasmussen stützen, dessen bisherige Mehrheit mit der als ausländerfeindlich geltenden DVP aber brechen wollte.
Khader könnte "Zünglein an der Waage sein"
Die Neue Allianz war nach zahlreichen Wahlkampfpannen in Umfragen zuletzt gefährlich nahe an die in Dänemark geltende Zwei-Prozent-Sperrgrenze gerutscht. Rasmussen führt seit den Wahlen im November 2001 eine Minderheitsregierung aus seiner rechtsliberalen Partei Venstre und den Konservativen. Sie stützt sich im Kopenhagener Folketing auf die DVP als Mehrheitsbeschafferin.