Brexit-Zeitplan Am 1. Januar 2019 will Großbritannien raus sein aus der EU

In zweieinhalb Jahren könnte der Brexit geschafft sein. Davon geht der britische Minister Liam Fox aus. Um den Stichtag 1. Januar 2019 einzuhalten, müsste die Regierung in London den Ausstieg bis Ende des Jahres beantragen.

1. Januar 2019, ein Dienstag - der Tag, an dem, geht es nach der neuen Regierung in London, Großbritannien nicht mehr Mitglied der EU sein wird. Der für neue Handelsverträge zuständige Minister, Liam Fox, sagte der britischen "Sunday Times", er bereite sich auf einen EU-Austritt zu diesem Zeitpunkt vor. "Das ist das Datum, auf das ich hinarbeite und das gegebenenfalls eingehalten werden könnte."

Brexit muss Ende des Jahres beantragt werden

Für diesen Zeitplan müsste die Regierung in London Ende dieses Jahres Artikel 50 der EU-Verträge aktivieren, um damit die auf zwei Jahre angelegten Austrittsverhandlungen mit Brüssel offiziell in Gang zu setzen. Die neue Premierministerin Theresa May hatte vor ihrem Amtsantritt in der vergangenen Woche allerdings angekündigt, die offizielle Austrittserklärung erst Anfang 2017 abgeben zu wollen. Auch Brexit-Minister David Davis sprach sich am Wochenende dafür aus.


Die EU-Führung dringt auf eine baldige offizielle Brexit-Erklärung Londons und betont, dass es vorher keinerlei Verhandlungen über die künftigen Beziehungen geben werde. Großbritannien kann erst nach dem Austritt aus der EU neue Handelsverträge abschließen. Die britische Regierung führte nach eigenen Angaben aber bereits "ergiebige" Gespräche mit Kanada und Australien über künftige Kooperationen. London wolle den Brexit nutzen, "um Freihandelsabkommen mit unseren Partnern auf der ganzen Welt zu schließen", erklärte May.

Was passiert mit den EU-AUsländern?

Eines der Themen, über die die Regierung wird mit der EU verhandeln müssen, ist der Umgang mit den in Großbritannien lebenden EU-Ausländern. Ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht könnte auch den noch vor dem Brexit ins Land einreisenden EU-Bürgern verwehrt werden. Das kündigte Brexit-Minister David Davis an.
Zur Umsetzung sagte der Konservative der "Mail on Sunday" vage: "Es gibt verschiedene Möglichkeiten." Denkbar sei ein bestimmtes Datum als Grenze. Premierministerin Theresa May befürchtet eine Einwanderungswelle bis zum Ausstieg ihres Landes aus der EU. Mit Blick auf EU-Bürger aus dem Ausland, die bereits in Großbritannien leben, sagte Davis: "Wir werden eine großzügige Einigung finden für die EU-Migranten jetzt hier und für die britischen Bürger in der EU."

nik/DPA