Der südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak hat sich für eine Steuer ausgesprochen, mit der eine angestrebte Wiedervereinigung mit dem Norden finanziert werden soll. "Die Wiedervereinigung wird definitiv kommen", sagte Lee am Sonntag. Daher müssten bereits jetzt Beratungen beginnen, wie die damit verbundenen finanziellen Belastungen von schätzungsweise einer Billion Dollar getragen werden könnten.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die koreanischen Staaten allerdings weit von einer Wiedervereinigung entfernt. Die beiden Länder befinden sich seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 formell noch im Kriegszustand, da kein Friedensvertrag unterzeichnet wurde. Zuletzt hatten sich zudem die Spannungen zwischen den Ländern wieder verschärft. Hintergrund ist der Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs im März. Der Süden wirft dem kommunistischen Norden vor, das Schiff versenkt zu haben.
Für weitere Konflikte dürfte ein ab Montag geplantes gemeinsames Manöver von Südkorea und den USA sorgen. Bereits vor knapp einem Monat hatten die beiden Staaten zusammen eine Militärübung abgehalten, die Nordkorea als Provokation angesehen hatte.