Überraschender Erfolg Regierungspartei gewinnt Parlamentswahl in Südkorea

Bei der Parlamentswahl in Südkorea zeichnet sich überraschend ein Sieg der regierenden Konservativen ab. In Umfragen vor der Wahl lag sie noch klar hinter der linksliberalen Opposition.

Aus der Parlamentswahl in Südkorea ist die regierende konservative Saenuri-Partei am Mittwoch knapp als Sieger hervorgegangen. Nach Auszählung fast aller Stimmen sicherte sich die Partei von Präsident Lee Myung Bak offiziellen Angaben zufolge 151 der 300 Parlamentssitze. Auf dem zweiten Platz landete mit 127 Mandaten die oppositionelle Vereinte Demokratische Partei, der in Umfragen ein Sieg vorhergesagt worden war.

Wie die Wahlkommission weiter mitteilte, entfielen weitere 13 Sitze auf die linke oppositionelle Vereinte Fortschrittspartei. Nach Angaben der Wahlleitung war die Beteiligung mit 54 Prozent deutlich höher als vor vier Jahren, als sie nur 46 Prozent betragen hatte. Derzeit hält die Saenuri-Partei, die bis vor kurzem noch Große Nationalpartei hieß, eine Mehrheit von 165 Sitzen. Die Vereinte Demokratische Partei war bisher mit 89 Abgeordneten vertreten.

Die Parlamentswahl galt als Stimmungstest für die im Dezember stattfindende Präsidentschaftswahl in Südkorea. Bei der Abstimmung darf Staatschef Lee nach fünfjähriger Amtszeit nicht erneut antreten. Der Wahlerfolg der Saenuri-Partei dürfte jedoch die Stellung ihres Vorsitzenden Park Geun Hye bei der Präsidentschaftswahl stärken.

Die Generalsekretärin der Vereinten Demokratischen Partei, Park Sun Sook, gestand die Niederlage ihrer Partei bereits vor der Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse ein. Die Politikerin, die erst im Dezember die Führung der Partei übernommen hatte, entschuldigte sich dafür, die Anhänger enttäuscht zu haben. Sie kündigte an, Lehren aus der Wahl zu ziehen.

Reuters
AFP/Reuters