Drei prominente Gesichter des konservativen US-TV-Senders "Fox" haben laut "New York Times" während des Sturms auf das Kapitol versucht, Einfluss auf US-Präsident Trump zu nehmen. Das zeigen Nachrichten, die vor dem Untersuchungsausschuss zu den Ereignissen vom 6. Januar 2021 verlesen wurden, berichtet die US-Zeitung.
Berater, Vertraute, Anhänger von Donald Trump – das sind die Zeugen des 6. Januar 2021

So hätte Laura Ingraham, Moderatorin der "Fox"-Sendung "The Ingraham Angle", etwa Mark Meadows, Stabschef des damaligen US-Präsidenten Donald Trump, geschrieben: "Mark, der Präsident muss den Leuten im Capitol sagen, dass sie nach Hause gehen sollen. Das schadet uns allen. Er zerstört sein Erbe."
Fox-Moderator Sean Hannity habe Meadows geschrieben: "Kann er (US-Präsident Trump, D. Red.) eine Erklärung abgeben? Bitten Sie die Leute, das Kapitol zu verlassen."
Nachrichten von prominenten "Fox"-Moderatoren an Trump
Und Brian Kilmeade, einer der Moderatoren der Morgensendung "Fox & Friends", schrieb Meadows: "Bitte, bringt ihn ins Fernsehen. Er macht alles kaputt, was Sie erreicht haben."
Laut "New York Times" stehen die Textnachrichten teilweise auch in Kontrast zu dem, was die Drei öffentlich gesagt haben. So habe Ingraham etwa bei "Fox" verbreitet, denen zufolge "die Antifa" sich unter den Mob gemischt hätte, um die Menge anzustacheln. Ähnlich klang demnach Hannity: "Es ist mir egal, ob die radikale Linke oder die radikale Rechte – ich weiß nicht, wer sie sind. Das sind keine Leute, die ich unterstützen würde."

Die "New York Times" berichtet auch, Ingraham und Hannity hätten beide Zweifel an der Rechtmäßigkeit der US-Präsidentschaftswahl gesät – bis hin zu Hannitys Aussage: "Unsere Wahl war, offen gesagt, eine Katastrophe." Die Zeitung hat nach eigenen Angaben zunächst keine Reaktion auf eine Anfrage an den TV-Sender bekommen.
Tucker Carlson, der wohl prominenteste "Fox"-Moderator, habe zudem für eine dreiteilige Dokumentation produziert, in der fälschlicherweise behauptet werde, der Sturm aufs Kapitol seine eine "false flag"-Operation gewesen, um die politische Rechte in den USA zu diskreditieren.
Quelle: "New York Times" (Bezahinhalt).