Es gibt wohl wenige Leute, die so lang und so eng mit Donald Trump zusammengearbeitet haben wie Michael Cohen. Der studierte Rechtsanwalt wurde bereits 2007 Vizepräsident und Berater bei Trumps Unternehmen, später bereitete er den Wahlkampf 2016 für Donald Trump vor. Damit nicht genug: 2018 wurde er für Falschaussagen vor dem US-Kongress sogar verurteilt.
So loyal, wie sich Cohen lange Zeit gab, so sehr schießt er seit einiger Zeit gegen seinen ehemaligen Chef: Nachdem Trump auf einer Rally erneut damit angab, wie klug er sei ("Ich habe tolle Gene und einen Onkel, der ein großes Genie war, und einen Vater, der ein Genie war. Gibt es einen Test, um das zu beweisen?"), platzte Cohen der Kragen. In einem Video für das US-Medium "Meidas Touch" redet er sich in Rage, beleidigt Trump teils wüst.
"Wie verdammt dumm du bist" – Berater von Trump schießt gegen ihn
"Als Typ, der dir 15 Jahre lang Informationen gegeben hat: Es gibt solche Tests und sie heißen IQ-Test. Es gibt sogar einen besonderen, den WAIS. Das steht für die "Wechsler-Intelligenzskala für Erwachsene", und der Test wird der Welt zeigen, wie verdammt dumm du bist. "
Damit nicht genug: Über Trumps berühmte Aussage zu seinem Gedächtnis ("Woman, man, camera, TV") machte sich Michael Cohen ebenfalls lustig: "Die Tatsache, dass du dir 5 Wörter merken kannst, wenn du dir diese 5 Wörter überhaupt richtig gemerkt hast – das ist die gleiche Sache, wie deinen Arzt zu bezahlen, damit er der ganzen Welt sagt, dass du der 'gesündeste Präsident in der Geschichte dieses Landes' bist." Anschließend fragt er Trump rhetorisch, wann er zuletzt gejoggt wäre oder einen Spaziergang gemacht hätte.
Für Trumps Anhänger dürfte der schmerzhafteste Punkt des Videos allerdings am Ende gewartet haben: Zunächst verspottet er die Wähler von Donald Trump selbst ("Dann gibt es noch die Leute, die genauso dumm sind wie Trump und nicht wahrhaben wollen, dass Trump nicht mehr Präsident ist") und ruft dann sogar dazu auf, die Demokratische Partei statt Trumps Republikanern zu wählen.
Wie Donald Trump das Statement seines ehemaligen Angestellten und Beraters findet, ist bislang noch nicht bekannt.