Endlich. Hurra. Wir haben den Gegenbeweis. So muss es im Wahlkampfteam von Donald Trump in dieser Woche geklungen haben. Seine Mitarbeiter hatten die Armlehnen in einem bestimmten Flugzeugtyp unter die Lupe genommen - und wurden ihrer Meinung nach fündig. Sie glaubten, damit Jessica Leeds der Lüge überführen zu können.
Die heute 74-Jährige hatte behauptet, sie sei 1979 auf einem Flug von Dallas nach New York City von Donald Trump sexuell belästigt worden. Er habe sie betatscht und unter ihren Rock gegriffen, sagte Leeds. Unter anderem schilderte sie dies mit den Worten: "Er klappte die Flugzeugarmlehne hoch und es ging los."
Donald Trump poltert gegen Leeds
"Sie ist eine Lügnerin", hieß es am Freitag von Seiten der Trump-Kampagne. "Egal neben wem sie saß, es war nicht Donald Trump und nicht in der ersten Klasse." Denn in der First Class des Flugzeugtyps Boeing 707, das damals auf dieser Strecke eingesetzt worden sei, wären die Armlehnen nicht hochklappbar gewesen. Doch offenbar hat das Trump-Team schlecht recherchiert.
Wie das Nachrichtenmagazin "CNN Money" unter Berufung auf Ben Cass berichtet, den damaligen Chef der Fluglinie "Braniff Airways", sei 1979 keine Boeing 707, sondern eine Boeing 727 auf der Strecke Dallas - New York zum Einsatz gekommen. Und die habe sehr wohl über verstellbare Armlehnen in der ersten Klasse verfügt.

Foto beweist: Armlehne war verstellbar
Als Gegenbeweis zur Theorie der Trump-Kampagne zeigt "CNN Money" ein Foto der damaligen Kabine. Darauf ist zu sehen, dass die Armlehnen nicht fest installiert, sondern verstellbar sind. Außerdem veröffentlichte das Portal eine Bedienungsanleitung von damals. Auch aus der geht hervor, dass die Konsole nach oben wegklappbar war.
Donald Trump und seine Kampagne haben bislang noch nicht auf die neue Sachlage reagiert. Vermutlich haben er und seine Mitarbeiter viel zu tun. Leeds ist nur eine von vielen Frauen, die ihn der sexuellen Belästigung bezichtigen.