Ein FBI-Mitarbeiter, der mit kritischen Nachrichten über Donald Trump für Aufsehen sorgte, ist nach Angaben seines Anwalts entlassen worden. Peter Strzok sei bereits am Freitag vom FBI gefeuert worden, obwohl ein internes Disziplinarverfahren lediglich eine Suspendierung für 60 Tage sowie eine Herabstufung seines Dienstgrades empfohlen habe, sagte sein Anwalt Aitan Goelman unter anderem der "Washington Post". Das FBI wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Fall äußern. Trump schrieb auf Twitter, Strzok sei endlich gefeuert worden. Der 48-Jährige arbeitete 21 Jahre lang für den US-Inlandsgeheimdienst.
Strzok war einer der Ermittler in der E-Mail-Affäre um die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und wurde später Teil der Russland-Untersuchung, die eine Verstrickung von Trumps Wahlkampflager in die mutmaßliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 prüft.
Strzok: Donald Trump? "Wir werden das verhindern"
Strzok verließ das Team von Sonderermittler Robert Mueller aber im Juli 2017, nachdem Textnachrichten von ihm und der FBI-Anwältin Lisa Page, mit der er eine Affäre hatte, entdeckt wurden. In einer der Nachrichten aus dem Jahr 2016 schrieb Page, Trump werde doch hoffentlich niemals Präsident werden? Strzok antwortete: "Nein. Nein, wird er nicht. Wir werden das stoppen."
Trump sieht darin einen Beleg, dass die Ermittlungen in der Russland-Affäre politisch motiviert seien. In seiner Twitternachricht bekräftigte der Präsident, dass die Untersuchung ein "totaler Schwindel" sei. Er forderte zudem, dass die Untersuchung gegen Clinton wegen der Nutzung privater Server neu aufgerollt werden müsse.
Strzok wurde vor kurzem zehn Stunden vom Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses befragt. Zu der Textnachricht sagte er, sie sei eine Reaktion auf beleidigende Äußerungen Trumps gegen die Familie eines gefallenen US-Soldaten gewesen.
Anwalt: Entlassung zutiefst beunruhigend
Strzoks Anwalt Goelman sagte, die Entlassung sei "eine Reaktion auf politischen Druck" und widerspreche der bisher üblichen Praxis beim FBI. Bei einer langwierigen Untersuchung und mehreren Befragungen durch den US-Kongress sei nicht der kleinste Beweis dafür gefunden worden, dass sich Strzoks "persönliche Ansichten jemals auf seine Arbeit ausgewirkt haben", sagte Goelman. Strzoks Enlassung müsse daher "alle Amerikaner zutiefst beunruhigen."