US-Wahl 2024 Trump gewinnt Vorwahl in New Hampshire und geht auf Haley los – die will weitermachen

New Hampshire: "Hochstaplerin": Trump gewinnt Vorwahl und stichelt gegen Kontrahentin Haley
© Matt Rourke / AP / DPA
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Ex-US-Präsident Donald Trump hat offenbar die Vorwahl in New Hampshire gewonnen. Nach Auszählung von drei Viertel aller Stimmen lag er dem Datenanbieter Edison Research zufolge bei 54,2 Prozent. Seine letzte ernsthafte Rivalin Nikki Haley erreichte demnach 43,7 Prozent der Stimmen. Haley gratulierte Trump kurz nach dem Bekanntwerden der ersten Ergebnisse. Aufgeben will die Ex-Gouverneurin von South Carolina aber nicht. "Dieses Rennen ist noch lange nicht zu Ende, wir haben noch Dutzende Bundesstaaten vor uns." Trump nannte Haley eine "Hochstaplerin": "Sie hält eine Rede, als hätte sie gewonnen. Sie hat nicht gewonnen. Sie hat verloren. Lassen wir nicht einfach jemanden sich den Sieg schnappen. Sie hatte einen sehr schlechten Abend." Umfragen hatten Trump einen Sieg in New Hampshire vorhergesagt. Bei einem haushohen Vorsprung vor Haley wäre es für die frühere UN-Botschafterin schwer gewesen, an ihrer Bewerbung festzuhalten. Haleys Wahlkampfteam hatte noch während der Stimmabgabe am Dienstag angekündigt, sie werde mindestens bis zum Super Tuesday am 5. März im Rennen bleiben. Dann wird in 16 der 50 Bundesstaaten gewählt und etwa ein Drittel der Delegiertenstimmen verteilt. Trump gilt als der Favorit für die Vorwahlen der Republikaner. Eine große Unbekannte für den 77-Jährigen sind aber die Klagen gegen ihn auf Bundes- und Landesebene. Bei der Vorwahl in New Hampshire gab die Hälfte der Republikaner an, Trump auch im Falle einer Verurteilung wieder zum US-Präsidenten wählen zu wollen. Das ging am Mittwoch aus einer Nachwahlbefragung von Edison Research hervor.
Bei der Vorwahl der Republikaner in New Hampshire sichert sich Donald Trump den ersten Platz. Konkurrentin Nikki Haley will aber nicht klein beigeben. Das erbost den Ex-Präsidenten.

Donald Trump ist der Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidatur in den USA einen Schritt näher gekommen: Der 77-Jährige setzte sich bei der wichtigen Vorwahl seiner Partei im Bundesstaat New Hampshire am Dienstag (Ortszeit) gegen seine einzig verbliebene Konkurrentin, die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley, durch und lag nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen rund zehn Prozentpunkte vor der 52-Jährigen. Haley gratulierte dem 77-Jährigen, kündigte dennoch an, weiter kämpfen zu wollen.

Laut Fernsehprognosen und der Auszählung von mehr als 60 Prozent der Stimmen kam Trump auf etwa 54 Prozent, Haley erreichte demnach rund 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Behörden sehr hoch.

Donald Trump greift einmal mehr Joe Biden an

In seiner Siegesrede griff Trump Präsident Joe Biden von den Demokraten an, den er als "Schlimmsten in der Geschichte" der USA bezeichnete. Die Vereinigten Staaten nannte der Republikaner ein Land im Niedergang und im Scheitern. 

Trump ging bei seiner Siegesrede in der Stadt Nashua in New Hampshire trotz seines Erfolgs verbal auf seine Konkurrentin los und schäumte förmlich vor Wut. "Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen", sagte er. Der 77-Jährige nannte seine frühere Botschafterin bei den Vereinten Nationen eine "Hochstaplerin" und redete ihr Ergebnis klein. "Sie wird nicht gewinnen", sagte er. Seine Rede machte aber deutlich, dass er in Haley durchaus eine Gefahr sieht.

Die 52-Jährige sagte, das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner sei "noch lange nicht vorbei". "Das am schlechtesten gehütete Geheimnis in der Politik ist, wie sehr die Demokraten gegen Donald Trump antreten wollen", sagte Haley. "Eine Trump-Nominierung ist ein Biden-Sieg."

Haley hatte in New Hampshire auf eine Überraschung gehofft. Sie setzte zudem darauf, dass in dem Bundesstaat auch als Unabhängige registrierte Wähler an den Vorwahlen teilnehmen dürfen, was moderate Politiker wie sie begünstigt.

Joe Biden warnt vor einem US-Präsidenten Donald Trump

US-Präsident Biden sagte, nun sei klar, dass Trump der Kandidat der Republikaner werde. "Und meine Botschaft an das Land ist, dass der Einsatz nicht höher sein könnte. Unsere Demokratie. Unsere persönlichen Freiheiten", erklärte Biden.

Trump ist trotz seiner zahlreichen Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen bei der rechten Basis nach wie vor populär. Er hatte bereits in der vergangenen Woche die Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat Iowa gewonnen.

Mit dem Sieg in New Hampshire macht der 77-Jährige einen weiteren Schritt in Richtung der Nominierung seiner Partei für die Präsidentschaftswahl im November. Noch nie hat ein Bewerber das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner verloren, nachdem er die Vorwahlen in den ersten beiden Bundesstaaten für sich entschieden hatte.

Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Bei den Demokraten fanden am Dienstag inoffizielle Vorwahlen in New Hampshire statt, die Biden gewann und ihm einen symbolischen Schub gaben. Der Präsident setzt im Rennen um das Weiße Haus erneut auf das Thema Abtreibungsrecht, mit dem die Demokraten bereits bei den Zwischenwahlen 2022 erfolgreich waren.

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Allerdings gibt es bei vielen Politikern und Wählern der Demokraten Zweifel, dass Biden mit 81 Jahren der richtige Kandidat ist. Er ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte. Bei der Präsidentenwahl 2020 siegte Biden gegen Trump, der eine von Chaos und Skandalen geprägte vierjährige Amtszeit hinter sich hatte und den Wahlsieg Bidens bis heute nicht anerkennt.

Frankie Taggart / AFP / wue

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