Donald Trump hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeworfen, "nichts" für die Ukraine zu tun. Den Vorwurf erhob Trump im Juli in einem Telefonat mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj, wie aus der vom Weißen Haus veröffentlichen Mitschrift des Gesprächs hervorgeht.
Selenskyi stimmt Donald Trump zu
Merkel habe mit ihm über die Ukraine gesprochen, sagte Trump demnach. "Aber sie tut nichts." Der US-Präsident sagte auch zu Selenskyj: "Deutschland tut fast nichts für Euch. Alles, was sie tun, ist zu reden." Viele europäische Länder verhielten sich ähnlich. Die USA täten "viel mehr" für die Ukraine als die europäischen Länder. In den Teilen des Gesprächs, in denen es um das Verhältnis der USA und der EU zur Ukraine geht, stimmte Selenskyj dem US-Präsidenten zu. "Ja, Sie haben absolut Recht", zu "tatsächlich hundert Prozent", sagte der ukrainische Staatschef zu den von Trump erhobenen Vorwürfen gegen Merkel und die Europäer. Die Bundesregierung will der Kritik Trump nicht öffentlich widersprechen. "Wir kommentieren das nicht", sagte eine Regierungssprecherin.
Trump bittet Ukraine um Hilfe
Anlass für die Veröffentlichung der Mitschrift war die Affäre um die von Trump verlangten Ermittlungen der ukrainischen Justiz gegen den Sohn des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden. Die Mitschrift bestätigt, dass Trump derartige Ermittlungen der ukrainischen Justiz erbat.