McCabe-Entlassung Mit drastischen Worten: Ex-CIA-Chef knöpft sich Donald Trump vor

John O. Brennan, ein grauhaariger Mann in dunkelblauem Anzug und mit roter Krawatte, kratzt mit dem Finger seinen Augenwinkel
Als CIA-Chef hat John O. Brennan im Mai 2017 vor dem Geheimdienstausschuss des Kongresses über eine  mögliche Beeinflussung der US-Wahl durch Russland ausgesagt
© Alex Wong/Getty Images / AFP
Zwei Tage vor der Pensionierung hat US-Justizminister Jeff Sessions den ehemaligen FBI-Vize Andrew McCabe gefeuert - sehr zur Freude des US-Präsidenten. Doch ob Donald Trump mit der sehr deutlichen Antwort von John O. Brennan gerechnet hat?

Zwei Tage. Diese zwei Tage hätten Andrew McCabe gereicht. Dann hätte der Ex-Vizedirektor des FBI seine Pension erreicht und wäre am Sonntag, seinem 50. Geburtstag, bei vollen Bezügen in den Ruhestand gegangen. Doch dazu hat es Jeff Sessions nicht kommen lassen. Der US-Justizminister hat McCabe gefeuert. Begründung: McCabe habe einem Reporter interne Informationen verraten und später bei Befragungen darüber falsche Angaben gemacht, hieß es nach Berichten amerikanischer Medien.

US-Präsident Donald Trump machte aus seiner Freude über die Kündigung keinen Hehl und twitterte: "Andrew McCabe GEFEUERT, ein großartiger Tag für die hart arbeitenden Männer und Frauen beim FBI - ein großartiger Tag für die Demokratie. Der scheinheilige James Comey war sein Boss und hat McCabe wie einen Chorknaben wirken lassen. Er wusste alles über die Lügen und die Korruption, die auf den höchsten Ebenen des FBI herrschen."

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John O. Brennan geht Donald Trump an

Das konnte sein ehemaliger Geheimdienst-Chef nicht auf sich sitzen lassen. John O. Brennan, bis 2017 CIA-Chef, antwortete direkt auf den Tweet des US-Präsidenten. Und diese Antwort hat es in sich. "Wenn das volle Ausmaß Ihrer Bestechlichkeit, moralischen Schändlichkeit und politischen Korruption bekannt wird, werden Sie Ihren rechtmäßigen Platz im Abfalleimer der Geschichte einnehmen: als in Ungnade gefallener Demagoge. Sie mögen McCabe nun als Sündenbock benutzen, aber Sie werden Amerika nicht zerstören. Amerika wird über Sie triumphieren."

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Auch Ex-FBI-Direktor James Comey wollte die Attacke von Trump nicht auf sich sitzen lassen und meldete sich ebenfalls auf Twitter zu Wort: "Herr Präsident, das amerikanische Volk wird meine Geschichte sehr bald hören. Und es kann sich dann selbst ein Urteil bilden, wer ehrenhaft ist und wer nicht."

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Trump hatte in der Vergangenheit bereits höhnische Bemerkungen zu der bevorstehenden Pensionierung von McCabe gemacht. Der Präsident hatte ihn seit langem im Visier, entlassen wurde der ehemalige Ex-FBI-Vize letztlich vom US-Justizministerium. Sollte Brennan tatsächlich so viel über den US-Präsidenten wissen, wie er in seinem Tweet andeutet, bleibt die Frage, wer zuletzt lacht: Donald Trump oder seine Gegner?