Es ist Samstagfrüh in Kensington, erst acht Uhr, und schon geht Theresa Grone wieder ihrer Morgentätigkeit nach: Mit einer Zange sammelt sie vor ihrer Haustür allerlei Spritzen ein. Verdreckte Nadeln. Blutige Nadeln. Spritzen mit Resten des lebensgefährlichen Opioids Fentanyl.
"Zwei meiner Kinder sind schon in Spritzen getreten", sagt sie. "Mein Großvater ebenso." Manchmal sammelt Grone auch in der Nachbarstraße, der E Street, noch Spritzen ein und auf dem angrenzenden McPherson Square, wo ihre Kinder spielen – schon nach wenigen Minuten ist der erste Eimer voll. Später am Tag führt sie eine Putzkolonne an, um den Park und den Spielplatz von gebrauchten Spritzen und Nadeln zu säubern.
"Schon am nächsten Tag ist leider alles wieder voll", sagt sie. "Aber Aufgeben ist keine Option."