Serie: Drogenepidemie in den USA Die gute Seele der Kensington Avenue

Theresa Grone lebt im derzeit berüchtigtsten Drogenviertel der USA. Einst war sie selbst abhängig, heute kämpft sie gegen den sichtbaren Verfall ihres Zuhauses. Wie hält sie das aus?
Eine Frau steht mit 5 kleinen Kindern vor einer Hauswand vor ihr liegt ein Stoppschild auf der Erde
Theresa Grone lebt mit ihren acht Kindern und ihrem Großvater im Drogenkiez. Zwei ihrer Kinder sind schon in Nadeln getreten, seitdem versucht sie die Nachbarschaft sauberer zu halten. Vertreiben lassen möchte sie sich nicht.
© Suzanne Stein

Es ist Samstagfrüh in Kensington, erst acht Uhr, und schon geht Theresa Grone wieder ihrer Morgentätigkeit nach: Mit einer Zange sammelt sie vor ihrer Haustür allerlei Spritzen ein. Verdreckte Nadeln. Blutige Nadeln. Spritzen mit Resten des lebensgefährlichen Opioids Fentanyl.

"Zwei meiner Kinder sind schon in Spritzen getreten", sagt sie. "Mein Großvater ebenso." Manchmal sammelt Grone auch in der Nachbarstraße, der E Street, noch Spritzen ein und auf dem angrenzenden McPherson Square, wo ihre Kinder spielen – schon nach wenigen Minuten ist der erste Eimer voll. Später am Tag führt sie eine Putzkolonne an, um den Park und den Spielplatz von gebrauchten Spritzen und Nadeln zu säubern.

"Schon am nächsten Tag ist leider alles wieder voll", sagt sie. "Aber Aufgeben ist keine Option."

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