Die EU-Parlamentarier haben eine erste Kandidatin aus dem Team des künftigen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker abgelehnt, wie Abgeordnete am Mittwochabend in Brüssel sagten. Das Parlament sprach sich gegen die Slowenin Alenka Bratusek aus, die als Vizepräsidentin für den Bereich der Energieunion zuständig sein sollte - ein wichtiger Posten in Junckers Kommission.
Die frühere slowenische Ministerpräsidentin habe die Parlamentarier bei ihrer Anhörung am Montag nicht überzeugen können. Der sozialliberalen Bratusek wird vorgeworfen, sich de facto selbst für das Brüsseler Amt nominiert zu haben und zu wenig Detailkenntnisse vorweisen zu können. Schon im Vorfeld war berichtet worden, sie habe ihre Kanditatur freiwillig zurückgezogen. Eine Sprecherin dementierte dies am Mittwochnachmittag.
Der ebenfalls umstrittene Spanier Miguel Arias Cañete als Energie- und Klimakommissar wurde von den Abgeordneten durchgewunken. Als Wackelkandidaten gelten weiterhin der Franzose Pierre Moscovici als Wirtschaftskommissar und der Brite Jonathan Hill als Finanzmarktkommissar. Die neue Kommission kann ihre Arbeit erst nach der Zustimmung durch das Parlament aufnehmen.