Vor dem Hintergrund anhaltender Gewalttaten will Israel mit dem Bau des umstrittenen Sicherheitszaunes an der grünen Grenze zum Westjordanland beginnen. Mit dem Zaun will die Regierung in Jerusalem palästinensische Anschläge in Israel verhindern oder zumindest erschweren. Unterdessen kamen bei einem Feuergefecht im Norden des Gazastreifens am Samstagabend mindestens drei Menschen ums Leben. Wie der israelische Rundfunk berichtete, starben zwei israelische Soldaten und mindestens ein palästinensischer Angreifer. Die näheren Umstände des Zwischenfalls waren zunächst noch unklar.
Vier Soldaten verletzt
Zu dem Schusswechsel kam es im Norden des Gazastreifens nahe der jüdischen Siedlung Dugit. Vier israelische Soldaten wurden verletzt. Einer schwebe in Lebensgefahr, berichtete der israelische Rundfunk in der Nacht. Die radikalislamische Hamas-Bewegung habe die Verantwortung für den Zwischenfall übernommen. Der israelische Armeesender berichtete von zwei getöteten Palästinensern.
Zuvor hatten Soldaten nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung »Haaretz« bei Dugit einen Bombenanschlag vereitelt. Wie es hieß, hätten sie am Samstag in einem verdächtigen Fahrzeug einen Sprengsatz und mehrere Granaten entdeckt. Aus Sicherheitsgründen habe man den Wagen aus einiger Entfernung mit einer Panzergranate beschossen und zerstört. »Wir wollten unsere Soldaten nicht der Gefahr aussetzen, dass der Wagen vor ihnen hochgeht«, sagte ein Offizier dem Blatt.
130 Kilometer Länge
Mit dem Bau des Sicherheitszauns im nördlichen Abschnitt der grünen Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland will die israelische Regierung die Gefahr palästinensischer Anschläge in Israel künftig minimieren. Die Länge der elektronisch überwachten Anlage soll zunächst rund 130 Kilometer betragen. Die Kosten für jeden Kilometer Zaun liegen bei etwa einer Million Dollar.
Die Palästinenser lehnen die Einzäunung ab. Sie bemängeln, dass der Zaun auf Teilen des palästinensischen Westjordanlands errichtet wird und befürchten eine weitere Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Doch auch von israelischer Seite gibt es Kritik an dem Vorhaben. So wollen jüdische Siedler, dass der Zaun um die palästinensisch kontrollierten Gebiete innerhalb des Westjordanlandes und nicht entlang der Grenze von 1967 gebaut wird. Rechtsorientierte Israelis sehen in dem Zaun einen ersten Schritt zu einer politischen Trennung vom Westjordanland und zur Einrichtung eines palästinensischen Staates.