Georgien Präsidentschaftswahlen haben begonnen

In Georgien hat am Sonntag die Präsidentschaftswahl begonnen. Als Favorit galt der westlich orientierte Anführer der Oppositionsbewegung, Michail Saakaschwili.

In dem Kaukasusstaat Georgien haben am Sonntag Präsidentenwahlen begonnen. Dabei stimmte der im November zurückgetretene Ex-Staatschef Eduard Schewardnadse ausgerechnet für den Mann, der ihn gestürzt hatte, den bisherigen Oppositionsführer Michail Saakaschwili. Saakaschwili sei jung und energisch, sagte Schewardnadse. "Ich wünsche dem zukünftigen Präsidenten aber, dass er künftig mehr arbeitet und weniger redet," fügte der frühere sowjetische Außenminister hinzu.

Bisher ruhiger Wahlverlauf

Die ersten Stunden des Wahltags in Georgien verliefen nach Angaben der Wahlleitung "insgesamt in ruhiger Atmosphäre". An Wahllokalen in der Hauptstadt Tiflis bildeten sich lange Schlangen von Wählern. Noch am Vorabend hatte es Befürchtungen eines möglichen Scheiterns der Wahl wegen einer zu niedrigen Beteiligung gegeben. In der autonomen Region Adscharien am Schwarzen Meer hob die Führung den im November verhängten Ausnahmezustand auf.

Opposition hat sich mit Neuwahlen durchgesetzt

Die georgische Opposition um Ex-Justizminister Saakaschwili hatte im November 2003 wochenlang gegen Verfälschungen der Parlamentswahl protestiert und Schewardnadse zum Rücktritt gezwungen.

OSZE entsandte 450 Beobachter

Eine faire und geregelte Wahl wurde als Test für das Bekenntnis der Übergangsregierung zur Demokratie und die weitere politische Entwicklung in der verarmten Kaukasusrepublik gewertet. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) entsandte 450 Wahlbeobachter nach Georgien. Zwar rechnete die OSZE nicht mit Manipulationen durch die Saakaschwilli-Anhänger, jedoch waren die Wählerlisten unvollständig und auch die genaue Zahl der wahlberechtigten Georgier war unbekannt. Die Wahllokale sollten bis 16.00 Uhr MEZ geöffnet bleiben.

DPA