Die brasilianische Polizei hat bei einer Schießerei in der Metropole Rio de Janeiro sieben mutmaßliche Drogendealer getötet. Die Einsatzkräfte einer Elitetruppe seien bei einer Razzia in dem ärmlichen Stadtviertel Vidigal unweit der Strände Rios unter Beschuss geraten, sagte ein Sprecher der Polizei. Daraufhin hätten die Sicherheitskräfte das Feuer erwidert und sieben Personen angeschossen. Die Männer seien dann auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Bei der Schießerei seien zudem zwei Polizisten verletzt worden.
Während der vergangenen Tage waren in der Gegend heftige Kämpfe zwischen Drogenbanden ausgebrochen, bei dem bereits vier Menschen ums Leben kamen. Rio gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt.
Banden greifen Polizei und Banken an
Auch im benachbarten Bundesstaat Sao Paulo bekämpfen die Polizeikräfte derzeit zahlreiche Verbrecherbanden. In den vergangenen zwei Tagen tötete die Polizei insgesamt sechs Verdächtige. Die Banden hatten in der Metropole Sao Paulo mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt sowie Supermärkte und ein Verwaltungsgebäude angegriffen. Mutmaßliche Mitglieder der kriminellen Organisation PCC warfen Sprengsätze gegen Polizeistationen und setzten Bankfilialen sowie Busse in Brand.
Die Polizei in Rio sieht zwischen den Gewaltausbrüchen in den beiden Städten zwar keine Verbindung. In Sao Paulo haben die Behörden jedoch eine Urlaubssperre für 130.000 Polizisten verhängt, um die Gewalt in den Griff zu bekommen. Der Polizeichef Elizeu Eclair Teixeira Borges des Staats Sao Paulo sagte laut Website der Zeitung "Folha de Sao Paulo", allen Polizisten seien Urlaub und freie Tage gestrichen worden. Die PCC-Führer sind wegen Plänen aufgebracht, inhaftierte Bandenmitglieder in Sicherheitsgefängnisse zu verlegen. Die Behörden erklärten, sie hätten Hinweise darauf, dass die PCC vor dem Wochenende eine neue Gewaltwelle plane. Bereits im Mai hatte die Organisation wegen der drohenden Verlegung von Kriminellen in andere Gefängnisse einwöchige Unruhen initiiert, bei denen insgesamt 200 Menschen getötet wurden.