Griechenland in der Schuldenkrise Papandreou droht EU mit dem Währungsfonds

Der griechische Regierungschef Giorgios Papandreou hat vor dem Europaparlament in Brüssel einen konkreten Krisenplan der EU verlangt.

Der griechische Regierungschef Giorgios Papandreou hat vor dem Europaparlament in Brüssel einen konkreten Krisenplan der EU verlangt. Es gehe nicht um finanzielle Zusagen, aber darum, "irgendeine Art Instrument auf dem Tisch zu haben". Nur dann könnten die auf einen Zusammenbruch der griechischen Staatsfinanzen spekulierenden Marktteilnehmer in die Schranken gewiesen werden.

Falls sich die EU nicht auf einen solchen Plan einigen könne, wäre Griechenland gezwungen, sich an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu wenden, sagte Papandreou am Donnerstag vor einem Ausschuss des Europaparlaments. Die 27 Staats- und Regierungschefs der EU kommen in der nächsten Woche in Brüssel zu einem Gipfel zusammen, um über die Griechenland-Hilfe zu beraten.

Unter den gegenwärtigen Bedingungen mit hohen Zinsen am Kapitalmarkt könne die Regierung in Athen ihr straffes Sparprogramm nicht länger durchhalten, sagte Papandreou. Die Anleger an den Finanzmärkten griffen sich "alle unsere Bemühungen und stecken sie in die eigene Tasche", sagte der Ministerpräsident.

Aus Protest gegen eine geplante Verschärfung des Steuerrechts traten Taxifahrer und zahlreiche Tankstellenbesitzer in Streik. Die Taxifahrer sind einem Gesetzentwurf zufolge künftig ebenso wie die Besitzer von Tankstellen und Kiosken und zahlreiche Straßenhändler gezwungen, ihren Kunden Quittungen auszustellen. Die Regierung will damit gegen Steuerhinterziehung vorgehen.

APN
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