Wahl in Großbritannien Cameron und Miliband liefern sich enges Rennen

Sechs Wochen Wahlkampf liegen hinter Amtsinhaber David Cameron und seinem Herausforderer Ed Miliband. Bis zuletzt lagen beide Kontrahenten gleich auf. Heute muss sich Großbritannien entscheiden.

Großbritannien bekommt ein neues Parlament. Rund 35 Millionen Wähler sind aufgerufen, über die Zusammensetzung ihres Unterhauses und damit indirekt über ihren künftigen Premierminister abzustimmen. Die rund 50 000 Wahllokale in den 650 Wahlkreisen öffnen um 8.00 Uhr (MESZ).

Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem konservativen Amtsinhaber David Cameron und seinem Herausforderer Ed Miliband von der Labour-Partei.

Ob Cameron seine Regierungskoalition mit den Liberaldemokraten weiterführen kann, ist fraglich. Experten befürchten nach der Wahl eine Hängepartie, sollten keine klaren Mehrheiten zustande kommen.

Die britische Wahl wird in ganz Europa mit großem Interesse verfolgt. Cameron hat im Falle einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union angekündigt.

Als sicher gilt ein großer Erfolg der schottischen Nationalisten von der SNP. Ihnen wird im Norden von Großbritannien ein überwältigender Sieg mit über 50 der 59 dort zu vergebenden Sitze vorausgesagt. Mit Spannung wird das Abschneiden der rechtspopulistischen UK Independence Party (UKIP) von Nigel Farage erwartet. Ihr werden zwar kaum Chancen eingeräumt, nach der Wahl politisch groß mitzumischen, aber bis zu 15 Prozent der Stimmen könnte die Partei, die Großbritannien aus der Europäischen Union lösen will, auf der Insel bekommen.