Die Zahl der seit Beginn des Einsatzes am Samstag getöteten ausländischen Soldaten erhöhte sich nach NATO-Angaben auf mindestens sieben. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte Afghanistan unterdessen langfristige Unterstützung zu.
"Die USA werden Afghanistan nicht im Stich lassen", sagte Clinton am Sonntag beim "US-Islamic World Forum" in Doha. Auch nach dem Abzug der US-Truppen werde Washington mit einer "zivilen Präsenz" eine "langfristige Partnerschaft" mit Kabul sichern. Zugleich machte Clinton deutlich, dass die USA kein Interesse daran hätten, Afghanistan zu "besetzen".
Rund 15.000 Soldaten sind an dem Einsatz "Muschtarak" (Gemeinsam) in der Unruheprovinz Helmand beteiligt, darunter 4400 afghanische Soldaten. Ziel der größten Offensive seit dem Sturz des Taliban-Regimes vor neun Jahren ist, die Rebellen aus der Region Mardscha, einem der größten Opium-Anbaugebiete der Welt, zu vertreiben.
Die NATO-Truppe ISAF teilte am Montag mit, ein weiterer ausländischer Soldat sei in Südafghanistan ums Leben gekommen - ohne jedoch auszuführen, ob dieser im Rahmen der Offensive starb. Auch die Nationalität wurde nicht mitgeteilt. Zuvor hatte die NATO den Tod von sechs ausländischen Soldaten in Südafghanistan seit Beginn der Offensive mitgeteilt - vier US-Soldaten und zwei Briten.
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums vom Sonntag verlief die erste Phase der Offensive "planmäßig". Die nächste Etappe, in der sich die Einheiten vor Ort festsetzten und Infrastruktur wie Stützpunkte und Brücken errichteten, habe bereits begonnen. Auch der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama, James Jones, sagte, die Offensive gegen die Taliban komme "gut" voran.
Überschattet wurde der Vorstoß von dem Tod von zwölf Zivilisten, die am Sonntag durch einen fehlgeschlagenen Raketenangriff starben. ISAF-Oberbefehlshaber Stanley McChrystal bat nach NATO-Angaben bei Präsident Hamid Karsai um Entschuldigung. Karsai ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an.
Der Bezirk Mardscha stand jahrelang unter der Kontrolle von Taliban und Drogenhändlern, die dort gemeinsame Sache machten - Opium gehört zu den Haupteinnahmequellen der Aufständischen. Dem Vernehmen nach sollen nach der Großoffensive bis zu tausend afghanische Polizisten in die Region kommen und helfen, Schulen, Krankenhäuser und ein Rechtssystem aufzubauen. Die Bauern sollen dabei unterstützt werden, den Anbau von Opium auf Feldfrüchte umzustellen.