Die Vereinten Nationen haben ihre Versorgungsflüge in zwei Gebiete der pakistanischen Erdbebenregion eingestellt, nachdem mehr als 50 Überlebende zwei Hubschrauber gestürmt hatten. Die Dorfbewohner zwangen die Piloten am Freitag, sie nach Muzaffarabad und Abbottabad zu bringen. Am Sonntag erklärte UN-Sprecher Ben Malor, die Flüge könnten voraussichtlich in den kommenden Tagen wieder aufgenommen werden.
Sicherheitsbeamter wurde angegriffen
Der geplante Abwurf von Hilfsgütern in den Gebieten Bana Mula und Leepa rund 120 Kilometer südwestlich von Muzaffarabad wurde wegen der dortigen Tumulte abgesagt. Ein Sicherheitsbeamter sei angegriffen worden, erklärten die UN. Die Zwischenfälle würden untersucht. Es handle sich aber nur um Einzelfälle, sagte der UN-Sprecher. Bis zur Wiederaufnahme der Flüge würden die Flüchtlinge von anderen UN-Behörden versorgt.
Widrige Wetterverhältnisse
Die Meteorologen warnten unterdessen vor weiterem Schneefall im Kaschmir in den kommenden Tagen. In mehreren Dörfern lag der Schnee hüfthoch, Straßen waren blockiert, die Temperaturen gingen auf minus 15 Grad zurück. Das schlechte Wetter hatte bereits in den vergangenen Tagen eine vorübergehende Aussetzung der Hilfsflüge erzwungen. Bei dem Erdbeben am 8. Oktober waren 87.000 Menschen ums Leben gekommen, vor allem im pakistanischen Teil Kaschmirs. 3,5 Millionen Menschen wurden obdachlos.