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Es war ein historisches Votum im US-Repräsentantenhaus: Eine Woche nach der Erstürmung des Kapitols in Washington hat die Kongresskammer am Mittwoch ein Amtsenthebungsverfahren gegen den abgewählten Präsidenten Donald Trump eingeleitet. Er ist damit der erste Präsident der US-Geschichte, gegen den zwei solche Verfahren eingeleitet wurden. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, bezeichnete den 74-Jährigen als "eindeutige und gegenwärtige Gefahr für die Nation, die wir alle lieben".
Trump wurde eine Woche vor Ablauf seiner Amtszeit vom Repräsentantenhaus wegen "Anstiftung zum Aufruhr" angeklagt. Für das sogenannte Impeachment stimmten 232 Abgeordnete, 197 dagegen. Unter den Befürwortern waren auch zehn Mitglieder der Republikaner.
Trump muss sich nun einem Impeachment-Verfahren im Senat stellen, das einem Gerichtsprozess ähnelt. Im Senat wäre eine Zweidrittelmehrheit nötig, um ihn am Ende zu verurteilen. Dafür müssten sich mindestens 17 republikanische Senatoren auf die Seite der Demokraten schlagen. Obwohl der Rückhalt für den scheidenden Präsidenten in seiner eigenen Partei bröckelt, ist unklar, ob es dazu kommen könnte.

Über diesen Podcast
So hört sich Amerika an. stern-Reporter Jan Christoph Wiechmann berichtet aus dem Innersten des Landes. Wöchentlich lässt er uns an seinem Reporterleben teilhaben. Wie geht es den Menschen, was haben sie zu erzählen? Was denken Sie über Trump und Biden? Wie kann die Spaltung des Landes überwunden werden?
Klar ist dagegen, dass Trumps Fans weiterhin mit großer Mehrheit hinter ihm stehen und seinen Lügen über die "gestohlenen Wahlen" noch immer glauben. US-Korrespondent Jan Christoph Wiechmann hat sich vor der Abstimmung im Repräsentantenhaus mit einigen Trump-Anhängern unterhalten, speziell mit einem, der auch beim Angriff in Washington dabei war.