Wenige Tage vor Ostern hat der wegen zahlreicher Gerichtsverfahren mit Liquiditätsproblemen kämpfende frühere US-Präsident Donald Trump den Verkauf einer speziell von ihm geförderten Bibel angekündigt. Sein "Lieblingsbuch" stehe für 59,99 US-Dollar zum Verkauf, verkündete der republikanische Präsidentschaftsbewerber am Dienstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Die Bibel-Exemplare würden in Zusammenarbeit mit dem bekannten konservativen Country-Musiker Lee Greenwood verkauft, dessen Hit "God Bless the USA" ("Gott segne die USA") auf jeder Trump-Wahlkampfveranstaltung gespielt wird.
"Religion und Christentum sind die beiden Dinge, die diesem Land am meisten fehlen", sagt Trump in dem auf Truth Social veröffentlichten dreiminütigen Video. Darin fordert er zudem, "Amerika seinen Glauben" zurückzugeben" - eine Anspielung auf seinen Wahlkampfslogan "Make America Great Again".
Donald Trump steckt in Geldnöten
Trumps Bibelwerbung kommt zu einer Zeit, in der der Ex-Präsident immense Rechnungen aus diversen Prozessen begleichen muss. In mehreren zivilrechtlichen Prozessen ist Trump bereits verurteilt worden – so wurde im Februar in New York eine Geldstrafe von rund 355 Millionen Dollar plus Zinsen wegen geschönter Geschäftszahlen gegen ihn verhängt. Das addiert sich auf etwa 454 Millionen Dollar, welche die Justiz ursprünglich von ihm als Sicherheitsleistung verlangt hatte.
Trump war für schuldig befunden worden, jahrelang die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums künstlich aufgebläht zu haben, um von Banken und Versicherungen günstige Konditionen zu bekommen. Er hat zwar Berufung eingelegt. Doch muss er die Sicherheitsleistung erbringen, damit es zu einem Berufungsverfahren kommt. Innerhalb von zehn Tagen muss er nun eine Bürgschaft für 175 Millionen Dollar (etwa 160 Millionen Euro) aufbringen, teilte das Gericht am Montag in New York mit.
Die Enthüllung seiner Anwälte, dass er die ursprüngliche Summe nicht aufbringen konnte, war für Trump eine Blamage, da er sich stets als brillanten Geschäftsmann darstellt. Hintergrund ist, dass der Großteil seines Vermögens in Immobilien gebunden ist, ihm also nicht an Barmitteln zur Verfügung steht. Trump sah sich deshalb sogar dem Risiko ausgesetzt, dass die Staatsanwaltschaft ihm Konten sperren oder Teile seiner Immobilien beschlagnahmen würde. Durch die jetzige Milderung der Konditionen ist dieses Risiko gesunken.
Turmloser Ex-Präsident? Sechs Immobilien, die Donald Trump in New York verlieren könnte

Das Anfang der 80er-Jahre gebaute Hochhaus mit 58 Etagen wurde damals explizit in der Anklageschrift erwähnt. Trump lebte selbst mehr als 20 Jahre in seinem Turm, in einem dreistöckigen Penthouse. Sein Unternehmen soll den Wert des Wolkenkratzers an der Fifth Avenue mehrfach aus fadenscheinigen Gründen vervielfacht haben – unter anderem, indem man Trumps Wohnung als fast dreimal größer angab, als sie tatsächlich sei. 2015 schätzte die Organization den Wert ihres Firmensitzes auf 327 Millionen Dollar – eine Zahl, die die Anklage als "absurd" bezeichnete.
Die Bibel-Exemplare werden auf einer Webseite angeboten, deren Betreiber damit werben, es sei "die einzige Bibel, die von Donald Trump gefördert wird". Die Organisation weist jedoch darauf hin, dass die Einnahmen aus dem Bibel-Verkauf nicht zur Finanzierung von Trumps Wahlkampf verwendet werden.
Im Jahr 2020 hatte Trump mit einer Bibel vor einer zuvor bei Anti-Rassismus-Protesten beschädigten anglikanischen Kirche posiert. Vor dem Gotteshaus ließ er sich mit der Bibel in der Hand fotografieren. Dies sorgte damals umgehend für heftige Kritik.