Bei Protesten gegen die Sparpolitik in Griechenland ist es am Freitag zu schweren Zusammenstößen gekommen. Polizisten setzten Tränengas und Blendgranaten gegen Demonstranten ein, die vor dem Parlament mit Steinen warfen.
Im Zentrum von Athen gingen mehrere tausend Menschen auf die Straße. Damit gerät die griechische Regierung nicht nur finanziell, sondern auch innenpolitisch unter wachsenden Druck. Ein weiterer Streik legte am Freitag den öffentlichen Nahverkehr, Schulen und Krankenhäuser lahm.
Unter Anspielung auf die Sparpolitik in Irland riefen Demonstranten in Athen: "Griechenland ist nicht Irland, die Reichen müssen für die Krise zahlen!" Der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbands GSEE, Yiannis Panagopoulos, sagte: "Wir müssen einen langen und effektiven Kampf führen. Die Maßnahmen sind einseitig und sozial ungerecht."
Während der Proteste beriet das Parlament über das neue Sparpaket der Regierung mit einem Umfang von 4,8 Milliarden Euro. Insgesamt will die Regierung der sozialistischen Partei PASOK die Ausgaben in diesem Jahr um 16 Milliarden Euro reduzieren, um die Gefahr eines drohenden Staatsbankrotts zu bannen.
Dabei steht Athen auch unter massivem Druck der Europäischen Union, die sich um die Stabilität der Gemeinschaftswährung Euro sorgt. In Luxemburg stand am Freitag zunächst ein Gespräch von Papandreou mit Ministerpräsident Jean-Claude Juncker an, dem Leiter der Finanzministertreffen der Euro-Zone.
Danach wurde der griechische Regierungschef zu einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin erwartet, ehe er am Sonntag bei Staatspräsident Nicolas Sarkozy in Paris vorspricht. Am kommenden Dienstag ist dann ein Gespräch mit US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus geplant.