Bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad sind am Donnerstag mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und 28 verletzt worden. Der Fahrer eines mit Sprengstoff beladenen Autos drang nach Polizeiangaben auf das Gelände einer Polizeiwache im schiitischen Stadtteil Sadr vor. Polizisten eröffneten das Feuer auf das Fahrzeug, das kurz darauf explodierte.
Zum Zeitpunkt des Anschlags versammelten sich rund 50 Polizisten im Hof, um ihren Sold zu empfangen. Die Wucht der Detonation riss einen drei Meter breiten Krater in den Boden. Bei den Toten handelt es sich nach Angaben eines US-Militärsprechers um drei Polizisten, fünf Zivilpersonen und um zwei Personen im Tatfahrzeug. Ein verletzter Polizist sagte, dem Anschlag seien Drohungen eines schiitischen Geistlichen an die Adresse der Polizei vorausgegangen. Nach dem Anschlag versammelte sich eine Menschenmenge am Tatort und rief antiamerikanische Parolen.
Spanischer Diplomat erschossen
Ebenfalls am Donnerstag wurde in Bagdad ein Mordanschlag auf den spanischen Militärattache in Irak verübt. Jose Antonio Bernal Gomez wurde nach Angaben des Madrider Außenministeriums vor seinem Haus in Bagdad erschossen. Spanien gehörte zu den entschiedensten Befürwortern des Irak-Kriegs.
Nach Angaben des spanischen Verteidigungsministeriums gehörte Bernal Gómez als Berufssoldat der Luftwaffe an und war dem spanischen Geheimdienst CNI zugeteilt gewesen. Er habe auch während der von den USA angeführten militärischen Intervention in Bagdad ausgeharrt.
Im August war im Irak ein spanischer Offizier, der ebenfalls als Diplomat im Einsatz war, bei einem Anschlag getötet worden.