Australien wird die USA in einem Krieg gegen Irak mit 2.000 Soldaten unterstützen. Das erklärte Ministerpräsident John Howard am Dienstag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in einer Fernsehansprache. US-Präsident George W. Bush hatte Australien zuvor aufgefordert, sich einer "Koalition der Willigen" zur Entwaffnung Iraks anzuschließen. Alle irakischen Diplomaten wurden inzwischen aufgefordert, das Land innerhalb von fünf Tagen zu verlassen.
Nach Ansicht Howards sind die verabschiedeten Resolutionen des Weltsicherheitsrats eine stabile juristische Grundlage für eine Militäraktion zur Abrüstung Iraks. Er sei sich der Opposition in der Bevölkerung gegen einen Krieg bewusst. Seine Regierung habe jedoch eine Entscheidung getroffen, die im mittel- und langfristigen Interesse des Landes liege.
71 Prozent der Australier sind gegen den Krieg
Bei einer anschließenden Parlamentsdebatte wurde Howard von der Besuchertribüne aus als Mörder beschimpft. Demonstranten kündigten Straßenblockaden für den Tag des Kriegsbeginns an. Auf das berühmte Opernhaus in Sydney malten Kriegsgegner mit roter Farbe "No War". Oppositionsführer Simon Crean warnte vor Terroranschlägen im Lande. Nach einer Umfrage vom Dienstag sind 71 Prozent der Australier weiterhin gegen einen Irak-Krieg.
Die 2.000 zum Einsatz kommenden Soldaten sind schon in der Golfregion stationiert, bislang fehlte jedoch die formelle Entscheidung über ihre Beteiligung. Zu den Truppen gehört Australiens best ausgebildete Eliteeinheit, das Special Air Service Regiment mit 150 Soldaten. Dem Regiment gehört eine schnelle Eingreiftruppe an, es verfügt zudem über CH-47 Hubschrauber für den Truppentransport. Zum australischen Aufgebot zählen ferner 14 F/A-18 Hornet Jagdbomber.
Australien sowie Polen waren die ersten Länder, die sich neben Spanien und Großbritannien zur aktiven Beteiligung an einem US-Militärschlag gegen Bagdad bereit erklärt haben. Polen stellt 200 Soldaten.
Neuseeland bezweifelt völkerrechtliche Legitimation
Die neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark erklärte dagegen, es sei höchst fraglich, ob ein Angriff auf Irak nach dem Völkerrecht erlaubt sei. Die Vereinten Nationen hätten sich ausdrücklich geweigert, eine entsprechende Resolution zu verabschieden. Die Resolution 1441 erlaube nicht "alle notwendigen Mittel", wie dies in einer Resolution vor dem ersten Golfkrieg der Fall gewesen sei, sagte Clark.