Iran Rumsfeld warnt Iran vor Einmischung im Irak

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Iran vor dem Versuch gewarnt, sich in die Regierungsbildung im Irak nach dem Sturz Saddam Husseins einzumischen.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Iran vor dem Versuch gewarnt, sich in die Regierungsbildung im Irak nach dem Sturz Saddam Husseins einzumischen. "Iran sollte wissen, dass wir Bemühungen, den Irak nach dem Vorbild Irans neu zu schaffen, energisch entgegentreten werden", sagte Rumsfeld am Dienstag vor dem Rat für Auswärtige Politik in New York.

Powell betont Kontakte

Rumsfelds scharfe Warnung folgte Äußerungen von US-Außenminister Colin Powell, nach denen Washington seine Kontakte mit Iran ungeachtet der jüngsten Vorwürfe gegen Teheran nicht abbrechen wolle. "Wir haben Kontakte, und wir werden sie aufrechterhalten", sagte Powell am Dienstag. Er betonte, dass die USA die Unterstützung von Terroristen missbilligten und auch die atomaren Bemühungen Irans seit Jahren ablehnten. Dennoch wollten sie weiter mit Teheran in Verbindung bleiben.

USA beschuldigen Iran

Die US-Regierung hatte Iran kürzlich beschuldigt, El-Kaida- Terroristen Unterschlupf zu gewähren. Außerdem warf das Weiße Haus der Regierung in Teheran vor, verstärkt an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Die iranische Regierung hatte diese Vorwürfe zurückgewiesen. Iran habe das Terrornetzwerk El Kaida von Anfang an ernsthaft bekämpft. Mitglieder El Kaidas seien festgenommen worden. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, nannte diese Maßnahmen "ungenügend".

Wollen USA einen Aufstand im Iran?

Die "Washington Post" hatte berichtet, die US-Regierung habe Gespräche mit Teheran ausgesetzt und erwäge eine Kursänderung ihrer Politik mit dem Ziel, einen Volksaufstand gegen das Regime in Iran zu erreichen. Grund dafür seien zunehmende Hinweise darauf, dass in Iran untergeschlüpfte El-Kaida-Terroristen hinter den Selbstmordanschlägen vom 12. Mai in Saudi-Arabien stecken könnten.

Ein Beamter des US-Außenministeriums sagte am Dienstag, dass es keine Neubestimmung der Iran-Politik gebe. Nach den Worten von Rumsfeld wird jedoch erörtert, einen Dialog mit dem als gemäßigt geltenden iranischen Präsidenten Mohammed Chatami anzustreben und die Reformbewegung zu fördern.