Irland Katholische Kirche soll Kindesmissbrach vertuscht haben

Nach einem Bericht der irischen Regierung hat die Katholische Kirche über Jahrzehnte versucht den Missbrauch von Kindern durch Geistliche zu verschleiern. Zwischen 1975 und 2004 seien allen amtierenden Erzbischöfen Missbrauchsvorwürfe bekannt gewesen, erklärte die von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission am Donnerstag.

Die katholische Kirche in Irland hat nach einem Regierungsbericht jahrzehntelang den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Geistliche verschleiert. Zwischen 1975 und 2004 seien allen amtierenden Erzbischöfen Missbrauchsvorwürfe bekannt gewesen, erklärte die von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission am Donnerstag. Die Kirchenleitung habe den Ruf der Institution aber über das Kindswohl gestellt und eine Politik des Vertuschens verfolgt. Der große Einfluss der katholischen Kirche auf der Insel habe verhindert, dass der Missbrauch ans Tageslicht gekommen seien.

Ein Geistlicher räumte dem Bericht zufolge ein, allein mehr als 100 Kinder missbraucht zu haben. Ein anderer gestand, sich über 25 Jahre hinweg jede zweite Woche an Minderjährigen vergangen zu haben. Eine repräsentative Untersuchung der Fälle von 46 beschuldigten Priestern mache deutlich, dass Missbrauch in der Kirche weit verbreitet gewesen sei.

Die Kirche in Irland wird seit zwei Jahrzehnten immer wieder von Sex-Skandalen heimgesucht. Erst im Mai hatte ein Bericht über Massenvergewaltigungen und Sklavenarbeit in kirchlich betriebenen Erziehungsheimen für Aufsehen erregt.

Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche waren auch in den USA, Australien, Österreich und Polen bekanntgeworden. Papst Benedikt XVI. hat die sexuellen Übergriffe durch Geistliche verurteilt und die Bestrafung der Priester gefordert.

Reuters
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